Raubling – Für die Deutsche Bahn ist es eine Eisenbahnüberführung, für die Autofahrer eine Unterführung. Doch aus welcher Perspektive man es auch betrachten mag: An der Ost-West-Passage von Raubling wird es in den kommenden 31 Monaten zu enormen Verkehrseinschränkungen kommen.
Die Eisenbahnüberführung über die Bahnhofstraße und die angrenzenden Straßenbereiche werden in einem Gemeinschaftsprojekt von der Gemeinde Raubling und der Deutschen Bahn erneuert. Ab Montag, 17. Februar, wird die Bahnhofstraße im Abschnitt von Kufsteiner und Prinzregentenstraße unterhalb der Eisenbahnüberführung voll gesperrt. Eine Umleitungsstrecke wird ausgeschildert. Auch der Bahnverkehr zwischen Rosenheim und Kufstein ist während dieser Zeit eingeschränkt oder komplett unterbrochen. Schienenersatzverkehr wird nach Bahninformationen phasenweise eingerichtet. Die Bauarbeiten werden in der Regel tagsüber stattfinden. Zeitweise sind umfangreiche Arbeiten im 24-Stunden-Schichtbetrieb notwendig. Über lärm- oder erschütterungsintensive Bauarbeiten, so das Versprechen der Bahn, sollen Betroffene gesondert und rechtzeitig informiert werden, insbesondere wenn die Bautätigkeiten nachts stattfinden müssen.
Die Brücke wird in mehreren Abschnitten erneuert: Bis April 2026 soll sie fertig sein und wieder in Betrieb genommen werden. Danach – voraussichtlich im Spätsommer 2026 – soll mit der Herstellung der beidseitig an die Brücke anschließenden Straßen begonnen werden. Diese Arbeiten werden voraussichtlich bis ins Frühjahr 2027 dauern.
Die Straße an der neuen Eisenbahnunterführung wird auf zwei Spuren ausgebaut und erhält beidseitig einen erhöhten Geh- und Radweg. Die neue Unterführung wird künftig eine Durchfahrtshöhe von 4,55 Metern und eine Breite von 14 Metern haben. Durch die Aufweitung der Straße soll der Verkehrsfluss verbessert werden.
Es werde versucht, durch den Einsatz von geräuscharmen Bauverfahren und Baumaschinen die von den Bauarbeiten ausgehenden Störungen so gering wie möglich zu halten, versichert die Deutsche Bahn. Trotzdem ließen sich Beeinträchtigungen und Veränderungen im Bauablauf nicht gänzlich ausschließen, schränkt Bürgermeister Olaf Kalsperger ein. Im Zuge der Bauarbeiten könne es zu Lärm- und Schmutzbelästigungen sowie zeitweise zu einem erhöhten Aufkommen an Baustellenverkehr in den umliegenden Straßen kommen.
Das Gemeinschaftsprojekt von Gemeinde und Deutscher Bahn dürfte alle bisherigen Straßenbau-Dimensionen weit überschreiten. Die Gesamtkosten belaufen sich auf circa elf Millionen Euro. Die Gemeinde muss etwa ein Drittel der Kosten tragen.
„Es ist ein wichtiger Schritt für die Weiterentwicklung Raublings und bringt nach Abschluss der Arbeiten einen wichtigen Beitrag zur Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur mit sich“, prognostiziert Bürgermeister Olaf Kals- perger. Franz Ruprecht