Außergewöhnliche Belastungen und gelungenes Fest

von Redaktion

Feuerwehr Flintsbach blickt auf ein einsatzreiches Jahr 2024 zurück – Vorstandsspitze im Amt bestätigt

Flintsbach – Die Feuerwehr Flintsbach blickt auf ein ereignisreiches Jahr 2024 zurück. Besonders im Mittelpunkt stand die 150-Jahr-Feier des Vereins. Der Festausschuss hatte bereits zwei Jahre zuvor mit der Planung begonnen. Alle zusammen brachten 4922 Stunden in die Organisation und Durchführung der Feier auf. Trotz widriger Umstände, wie dem Hochwasser, das Flintsbach am 3. Juni 2024 heimsuchte, wurde das Jubiläum ein großer Erfolg.

Hochwasser forderte die Einsatzkräfte

Die Starkregenereignisse im Juni stellten die Feuerwehr Flintsbach vor große Herausforderungen und führten zu insgesamt 78 Einsatzstellen im Gemeindegebiet. Besonders betroffen war die Burgruine Falkenstein, von der ein Teil abrutschte, wodurch die Evakuierung angrenzender Häuser notwendig wurde.

„Das mediale Interesse an der Burgruine war besonders groß“, berichtete Kommandant Jörg Benkel, der zahlreiche Presseanfragen betreuen musste. Er bedauerte jedoch, dass „der Medienrummel um die Burg dazu führte, dass die vielen weiteren Einsätze, bei denen ebenfalls zahlreiche Bürger betroffen waren, weniger Beachtung fanden.“

Benkel erklärte, dass von den 78 Einsatzstellen 30 zunächst nicht bekannt gewesen seien, da diese zu seinem Bedauern erst später über das EDV-System offenkundig wurden. An einigen dieser Stellen hätten sich die Betroffenen selbst oder mit Unterstützung der Nachbarschaft geholfen. Unterstützung leisteten zudem die Feuerwehren aus Söchtenau, Schönau und Fischbach sowie von zahlreichen Bürgern und auswärtigen Helfern, deren Engagement Benkel ausdrücklich lobte.

Trotz der Belastungen durch den Katastropheneinsatz, der Teil der insgesamt 3821 Dienststunden im Jahr 2024 war, gelang es der Feuerwehr, das 150-jährige Jubiläum wie geplant durchzuführen. „Bemerkenswert war, dass uns bei den Vorbereitungsarbeiten zum Fest, insbesondere zum Zeltaufbau, viele Helfer, die keine Feuerwehrmitglieder sind, zur Seite standen und mithalfen“, sagte Benkel. Die Festabende übertrafen alle Erwartungen und unterstrichen den starken Rückhalt im Verein und in der Gemeinde.

Bei den Neuwahlen wurden zahlreiche Positionen bestätigt, andere aber neu besetzt. Alexander Heinisch wurde als Vorsitzender im Amt bestätigt, ebenso wie sein Stellvertreter Georg Obermair. Jörg Benkel bleibt weiterhin Kommandant und wird von seinen Stellvertretern Josef Schober und Jörg Faller unterstützt. Dominik Ralser wurde erneut zum Kassier gewählt.

Zu den Neubesetzungen zählen Florian Huber, der das Amt des Schriftführers von Christina Ralser übernimmt, und Markus Stocker, der Michael Mayer als Fähnrich ablöst. Neu in den Kreis der Beisitzer aufgenommen wurden Johannes Dohlen und Franz Worek, die die ausgeschiedenen Stefan Rainers und Thomas Mayer ersetzen. Die Feuerwehr dankt den ausgeschiedenen Mitgliedern für ihren langjährigen Einsatz und ihr Engagement.

Die Jugendfeuerwehr zeigte mit rund 4000 Stunden ebenfalls beachtlichen Einsatz. Neben Übungen, Wettbewerben und Wissenstests unterstützten die 30 Mitglieder tatkräftig bei den Aufräumungsarbeiten nach dem Hochwasser. „Euer Einsatz war großartig, und ihr seid ein wichtiger Bestandteil unserer Feuerwehr“, lobte Benkel. Zwei Nachwuchsfeuerwehrler wechselten 2024 in den aktiven Dienst. Für die Zukunft des Vereins sorgt die Kinderfeuerwehr, der 33 Kinder im Alter zwischen acht und elf Jahren angehören.

Auch der Ausbildungsstand der aktiven Feuerwehrleute kann sich sehen lassen. Insgesamt besuchten 23 Mitglieder zwölf verschiedene Lehrgänge, die von Maschinistenschulungen bis hin zu Spezialseminaren wie Flugunfälle reichten. Der hohe Ausbildungsstand wurde von Kreisbrandinspektor Martin Gruber besonders gewürdigt. In seinen Grußworten berichtete Gruber außerdem über die künftige Ausstattung der Feuerwehren im Landkreis mit digitalen Meldeempfängern, die derzeit vorbereitet werden.

Die 150-Jahr-Feier war zwar ein Höhepunkt des Vereinslebens, aber auch bei anderen Veranstaltungen wie Fronleichnam, dem Vereinsjahrtag und dem Volkstrauertag war die Feuerwehr präsent. Diese Termine bieten wichtige Gelegenheiten, den Verein in der Öffentlichkeit zu repräsentieren, betonte der Vorsitzende in seinem Appell an die Mitglieder, diese Traditionen aktiv zu unterstützen.

Übergangslösung
für das Gerätehaus

Da das Feuerwehrgerätehaus an der Kufsteiner Straße nicht mehr den Anforderungen der Kommunalen Unfallversicherung Bayern (KUVB) entspricht, hatten sich alle Beteiligten im September zusammengesetzt und, vorbehaltlich eines geplanten Neubaus, auf eine Übergangslösung verständigt, die hoffentlich im Laufe des Jahres umgesetzt werden kann, erklärte der Kommandant.

Bürgermeister Stefan Lederwascher bedankte sich für die Gemeinde für das unermüdliche Engagement der Feuerwehr. Der Bericht über das Jahr 2024 zeige eindrucksvoll, wie viel Einsatz und Zusammenhalt in der Feuerwehr Flintsbach stecken. Heinisch zog abschließend ein stolzes Fazit: „Dieses Jahr hat bewiesen, dass wir als Team nicht nur außergewöhnliche Herausforderungen meistern, sondern auch großartige Feste feiern können.“ Volkhard Steffenhagen

Artikel 1 von 11