Nachruf

von Redaktion

Griesstätt – Völlig unerwartet, trotz seines hohen Alters von 92 Jahren, ist Anton Horn in der Nacht auf den Stefanitag plötzlich gestorben.

Weihnachten hatte er mit der Familie harmonisch und gelöst gemeinsam gefeiert. Da war nicht das geringste Anzeichen, dass sein Tod so nahe bevorstand. Für ihn war dieser Tod eine Gnade, die er sich immer so gewünscht hat, für die Angehörigen ein Schlag, den es erst einmal zu realisieren galt und gilt, so Pfarrer Klaus Vogl beim Seelengottesdienst in der Pfarrkirche.

Der Geistliche schaute dabei auf das lange Leben des Verstorbenen zurück, der im Dezember 1932 in der Aiblinger Au geboren wurde als fünftes von elf Geschwistern. Die Schule besuchte er in Kolbermoor.

Sein Traumberuf wäre eigentlich Schreiner gewesen. Kriegsbedingt ging dieser Traum nicht in Erfüllung. Die Leidenschaft, mit Holz zu arbeiten, zu bauen, war dennoch immer in ihm. Nach der Schule war er ein paar Jahre bei einem Bauern in Berbling. Das war für ihn eine sehr prägende und gute Zeit, von der er gerne und oft erzählt hatte.

Zwei Almsommer lang arbeitete er beim Wegebau am Geigelstein. Er hat die schöne Natur bewundert und von dieser Zeit geschwärmt. Passend dazu gestalteten die Angehörigen das Sterbeandenken mit einem blühenden Enzian vom Geigelstein. Ende der 1950er-Jahre begann er beim Wasserwirtschaftsamt Rosenheim zu arbeiten.

1962 kam er im Zuge der Flurbereinigung nach Griesstätt. Hier lernte er seine spätere Frau Ursula kennen und lieben. Im Jahr 1969 haben die beiden dann in Birkenstein geheiratet. Ein treusorgender Vater war er stets den Kindern Bärbl und Andreas. Es war ihm wichtig, seine Kinder zur Selbstständigkeit zu erziehen, sie zu fördern und zu fordern. Wenn Not am Mann war, half er auf dem Hof seines Schwagers mit.

Ein wichtiger Ausgleich waren für ihn immer die Bienen. In der Sorge um seine Bienen kam er runter, entschleunigte und entspannte sich. Da wuselten die fleißigen Bienen. Er musste langsam machen.

Anton Horn war auch ein unterhaltsamer, geselliger und zugewandter Mensch, der gerne im Freundeskreis gefeiert hat, nie um einen Spruch verlegen mit einem verschmitzten Lächeln. Er konnte das Leben genießen. Nach dem Eintritt in den Ruhestand hat er sich mit voller Hingabe seinen Aktivitäten und Hobbys gewidmet. Fortgefahren ist er kaum. Es gab ja daheim ohne Ende was zu tun. Er konnte freigiebig sein und meinte es im Letzten gut. Er hat viel geschaffen, geleistet, gebaut. Nichts und niemand auf dieser Welt konnte ihn halten. Im Evangelium beim Gottesdienst, den Pfarrer Michael Seifert vom Pfarrverband Kraiburg mitzelebriert hatte, spricht Jesus von einer Wohnung im himmlischen Vaterhaus, die er für ihn gebaut hat. Pfarrer Vogl wünschte, möge Jesus für Anton Horn Weg zum Himmel und Weg in das Leben sein. Möge die Wahrheit, dass Jesus uns den Himmel erschlossen hat, ihm aufgehen, ihn befreien und vollenden. Möge alles Dunkel in ihm erhellt und geheilt werden, sodass es für ihn ewig Weihnachten wird.

Möge er wie Stefanus, an dessen Festtag er verstarb, den Himmel offen sehen und Christus zur Rechten des Vaters, um ihn an seinen neuen Platz zu bringen, daheim in Gott und dennoch mit seinen Lieben unterwegs.

Im Familiengrab wurde die Urne von Anton Horn bestattet. Die beiden Geistlichen beteten dabei für den Verstorbenen und die trauernden Hinterbliebenen. Neben den Fahnenabordnungen der Vereine, denen er viele Jahre angehörte, nahm eine große Trauergemeinde Abschied vom Toni.ala

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