Samerberg – Bereits zur 126. Jahreshauptversammlung trafen sich die Mitglieder des Trachtenvereins Almenrausch Roßholzen beim Badwirt am Samerberg. Stolz teilte Vorsitzender Martin Schober mit, dass der Verein mittlerweile 357 Mitglieder zählt.
Im vergangenen Jahr feierte der Verein unter anderem beim Gaufest des Patenvereins in Altenbeuern mit und besuchte den Festsonntag mit 162 Personen. In Zusammenarbeit mit den Feuerwehren Roßholzen und Steinkirchen, dem Veteranenverein sowie dem Leonhardiverein verwirklichten die Trachtler ein ganz besonderes Projekt: Am Dorfplatz in Roßholzen wurde der lang ersehnte Küchenstadl errichtet und in Betrieb genommen. Martin Schober betonte, dass dies ein Meilenstein sei und die Arbeit bei den Festen um vieles erleichtert. Er sprach von einer Investition für die nächsten 30 bis 40 Jahre und bedankte sich noch einmal für die Umsetzung bei Zimmerermeister Klaus Huber und ehrenamtlichen Helfern. Er lobte auch die Zusammenarbeit mit der Gemeinde, die den Bauplatz zur Verfügung gestellt hat.
Doch das Vereinsjahr 2024 steht unter dem Schatten des Juni-Hochwassers. Der Verein, zu dem auch die Schützen aus Roßholzen gehören, hat enormen Schaden genommen. Die Sportgaststätte Badwirt in Roßholzen beherbergt den Schützenkeller, sämtliches Inventar des Vereins von Gewand über Stoffe bis hin zu den Gewehren sowie die Turnhalle, in der die Plattler proben und die Theaterspieler ihre Stücke zeigen. Beim Hochwasser bahnten sich die Wassermengen ihren Weg quer durch die Halle und fluteten zum Schluss die Schießstätte im Keller. Viele ehrenamtliche Helfer waren wochen- und monatelang mit den Aufräumarbeiten beschäftigt. Etliche Frauen versuchten, sämtliche Gewänder und Stoffe zu waschen. Vieles war nicht mehr zu retten. Schützenmeister Anton Bauer versuchte in mühsamer Kleinstarbeit, die Gewehre zu zerlegen, zu reinigen und zu trocknen. Im Keller, der bereits das vierte Mal von Hochwasser heimgesucht wurde, machte sich Schimmelbefall breit, weshalb sämtliche Wandverschalungen und Bodenbeläge herausgerissen werden mussten. Der Keller ist nach wie vor nicht nutzbar.
Doch die Trachtler und Schützen ließen sich nicht unterkriegen. Dank großer Eigeninitiative des Schützenmeisters Anton Bauer sowie Florian Staber (Vorsitzender der Schützengesellschaft Törwang) konnte ein mobiler Schießstand errichtet werden. Auch die Proben der Plattler und des Theaters können im März und April wieder in der Halle stattfinden. Schober bezifferte den Gesamtaschaden auf rund 44000 Euro: „Das trifft uns natürlich hart.“
Zweiter Bürgermeister Christoph Heibler zeigte sich in seinem Grußwort betroffen über den Schaden des Vereins und den Zustand des Badwirts. Wie es mit dem Badwirt weitergeht, könne er noch nicht sagen. Die Gemeinde erlitt beim Hochwasser selber einen Schaden von rund einer Million Euro und befindet sich derzeit in einer finanziellen Talsohle. Die Gemeinde würde den Badwirt gerne abreißen und neu bauen, um den Trachtlern und Schützen so wieder eine neue Heimat zu geben. Doch ob und wann dieses Projekt realisierbar ist, stehe noch in den Sternen.
Bereits am 29. und 30. März sowie am 4. und 5. April laden die Theaterspieler unter der Leitung von Markus Schober zum Stück „Da Himme wart net“ ein. Im Anschluss an die Versammlung gratulierten die Vorsitzenden Martin Schober und Florian Griebl langjährigen Mitgliedern. In Abwesenheit wurden Peter Dingler, Georg Schweinsteiger und Therese Kolb für 50 Jahre sowie Maria Mayer für 70 Jahre Mitgliedschaft geehrt.
Ein besonderer Dank galt Gertraud Schober. 24 Jahre lang fungierte sich als Schützenmeisterin, bevor sie im vergangenen Jahr Anton Bauer im Amt ablöste.
Der stellvertretende Vorsitzender Florian Griebl bedankte sich am Ende der Versammlung bei Vorsitzendem Schober für dessen Arbeit übers ganze Jahr. Schober will bei der nächsten Jahreshauptversammlung im Januar 2026 sein Amt niederlegen. Griebl betonte, dass man alles versuchen werde, um einen würdigen Nachfolger zu finden, und hoffte auf die Zukunft des Badwirts. dei