Bad Feilnbach/Landkreis Rosenheim – Die Lage ist angespannt, nachdem dem Gesundheitsamt in Stadt und Landkreis Rosenheim eine ansteigende Zahl von Influenzafällen gemeldet wurde. Davon besonders stark betroffen sind derzeit auch zahlreiche Schulen und Kindertagesstätten – eben überall dort, wo viele Menschen auf engem Raum versammelt sind und sich Erreger besonders leicht übertragen lassen.
Und wo sich viele infizierte Schüler aufhalten, da trifft es freilich auch die Lehrer. Doch welche Auswirkungen hat dies auf den Unterrichtsbetrieb?
Dynamische Entwicklung
„Tatsächlich ist es so, dass die aktuelle Krankheitswelle auch vor den Lehrkräften und Betreuungspersonen nicht Halt macht“, bestätigt Sibylle Gaßner-Nickl, Pressesprecherin des Landratsamtes Rosenheim, die Lage. Die Schulen und Einrichtungen organisierten die Betreuung und den Unterricht entsprechend der jeweiligen Situation vor Ort, so die Behördensprecherin. Aufgrund der dynamischen Infektionslage und der dadurch hohen Arbeitsbelastung im Gesundheitsamt könne man derzeit jedoch die Situation jeder einzelnen Einrichtung nicht detailliert aufschlüsseln.
Besonders stark hatte die Krankheitswelle, in erster Linie was die Schüler anbelangt, neben der Otfried-Preußler-Schule in Stephanskirchen auch die Leo-von-Welden-Schule in Bad Feilnbach getroffen. Dort waren die Infektionszahlen jeweils so hoch, dass es in beiden Schulen für mehrere Klassen zum Fernunterricht kommen musste. Natürlich macht in beiden Bildungseinrichtungen das Infektionsgeschehen auch vor den Lehrern nicht Halt.
Doch für Bad Feilnbachs Bürgermeister Max Singer, der in engem Austausch mit der Schulleitung der Leo-von-Welden-Schule steht, ist klar: „Der Schulbetrieb läuft und kann weiterhin sichergestellt werden.“ Man profitiere derzeit natürlich auch von den Erfahrungen aus der Corona-Zeit, in der Schulen über einen langen Zeitraum mit derartigen Ausnahmesituationen umgehen mussten. „Dadurch kann diese Phase im Moment auch gut überbrückt werden“, so Singer.
Doch auch ihm ist klar, dass aktuell viele weitere Bereiche, unter anderem die Kindertagesstätten, von der Erkrankungswelle betroffen sind. Hier sei nach wie vor die Devise, die wichtigen Hygienemaßnahmen einzuhalten und aus Elternsicht kranke Kinder, wenngleich dies nicht immer leicht zu organisieren sei, zu Hause zu lassen, so der Bürgermeister. Doch wie ist die Lage in der gesamten Region, bezogen auf die Erkrankungen von Lehrern? Den Überblick hierüber hat das Staatliche Schulamt, zuständig für Grund- und Mittelschulen in Stadt und Landkreis Rosenheim. „Der Krankenstand ist aktuell relativ hoch. Es ist eng, gerade die mobilen Reserven tun natürlich was sie können“, erklärt Angelika Elsner, Schulamtsdirektorin und Fachliche Leiterin, auf Anfrage der OVB-Heimatzeitungen.
Die Schulen versuchten, die Ausfälle mit Vertretungen abzufedern. Doch Elsner macht auch klar: „Diesen hohen Krankenstand haben wir jedes Jahr und das ist heuer auch nicht anders.“ Zwar wisse niemand, wie sich die Lage in den kommenden Tagen und Wochen entwickle, aber: „Wir sind handlungsfähig.“
Dies gelte im Übrigen auch für die Situation in Bad Feilnbach und Stephanskirchen, die sich laut Elsner weitestgehend beruhigt. „Hier ging es ganz einfach darum, die Infektionskette zu unterbrechen.“ Was, so die Schulamtsdirektorin, nicht nur der Gesundheit der Schüler, sondern auch der Lehrer dienen soll.