Ängste kontrollieren

von Redaktion

Schön Klinik Roseneck bietet therapeutisches Klettern an einer neun mal elf Meter großen Wand

Prien – Die Schön Klinik Roseneck hat ihre therapeutische Kletterwand umfassend erweitert. Die neue Anlage misst nun neun mal elf Meter und bietet damit doppelt so viel Fläche wie zuvor. Ein großer Überhang wurde integriert, der mehr Schwierigkeitsstufen und therapeutische Variationsmöglichkeiten eröffnet. Besonders innovativ ist der neu installierte Selbstsicherungsautomat, der es Patienten ermöglicht, sich ohne zusätzlichen Sicherungspartner zu bewegen.

Vertrauen
in sich selbst

Sportwissenschaftler der Klinik haben in enger Zusammenarbeit mit Therapeuten das Konzept des therapeutischen Kletterns entwickelt, das weit über eine reine Sportaktivität hinausgeht. Im Mittelpunkt steht dabei nicht die körperliche Leistung, sondern die Förderung von Selbstvertrauen im Umgang mit Ängsten. Patienten lernen, Ängste nicht zu vermeiden, sondern sich ihnen aktiv zu stellen. Weitere Ziele des Kletterns sind das Loslassen von Kontrolle, das Vertrauen in andere Personen sowie das bewusste Setzen eigener Ziele und Grenzen. Ein entscheidender Aspekt des therapeutischen Kletterns ist zudem die achtsame Fokussierung auf den Moment. Anstatt sich von belastenden Gedanken über mögliche Konsequenzen leiten zu lassen, konzentrieren sich die Teilnehmer ganz auf den nächsten Schritt. Dies trägt maßgeblich zur mentalen Entlastung bei und wird von den Patienten als befreiend empfunden. Gleichzeitig profitieren sie von einer verbesserten körperlichen Fitness, die sich positiv auf das allgemeine Wohlbefinden auswirkt.

Das therapeutische Klettern wird in der Schön Klinik Roseneck insbesondere für Patienten mit Angst- und Zwangsstörungen sowie traumatischen Belastungen angeboten. Je nach Kapazität und therapeutischer Einschätzung kann das Angebot für weitere Patientengruppen geöffnet werden.

Reduzierte
Wartezeiten

„Mit der erweiterten Kletterwand schaffen wir eine zusätzliche Möglichkeit, Patienten in ihrer individuellen Therapie noch besser zu unterstützen und ihnen neue Wege zur Selbstwirksamkeit und Stabilisierung aufzuzeigen“, betont Dr. Heimbeck, Sportwissenschaftler und Leiter der Fachabteilung Sport- und Bewegungstherapie in der Schön Klinik Roseneck. Er ergänzt: „Dank dieser Erweiterung können nun doppelt so viele Patienten gleichzeitig an der Kletterwand therapiert werden, wodurch Wartezeiten reduziert und die Therapieeffizienz gesteigert werden.“

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