Mühldorf/Wasserburg – Das Ziel bleibt das gleiche, die Herangehensweise wird im dritten Jahr der Biennale Bavaria aber geändert: Erstmals wählt ein Kuratorium aus drei Mitgliedern die Filme für die fünf Spielorte in der Region aus. Bislang war das allein die Aufgabe von Joachim Kurz. Der Speyerer gehört auch dem neuen Kuratorium für das „Heimatfilmfestival“ vom 5. bis 11. Mai in der Region an.
Biennale-Vorstand Günther Knoblauch bringt die Idee hinter der Erweiterung auf den Punkt: „Mehr Köpfe haben mehr Meinungen.“ Das Programm sei damit nicht mehr von nur einem Menschen geprägt. „Das bringt mehr Vielfalt.“
Ein Blick aus der
Region in die Welt
Der bisherige Kurator Kurz, Herausgeber und Chefredakteur des Magazins „Kinozeit“, steht für Festivals, für preisgekrönte Filme in ganz Deutschland und den internationalen Blick. Dr. Ulrike Frick aus München hat laut Knoblauch einen starken Blick auf Bayern und die Region, sie ist unter anderem Kuratorin des Filmfests München.
Mit Drehbuchautor und Regisseur Christian Lerch aus Wasserburg kommt ein Fachmann mit Wurzeln in der Region zur Biennale. In seinen Filmen spielt der Blick auf das Leben auf dem Land in Bayern („Das Glaszimmer“, „Wer früher stirbt, ist länger tot“) eine wichtige Rolle.
Die Biennale Bavaria geht heuer zum dritten Mal über die Leinwand. Seit 2021 zeigt ein Team um Mühldorfs Ex-Bürgermeister Günther Knoblauch Filme, die sich auf verschiedene Weisen mit dem Thema Heimat befassen und den Blick aus der Region in die Welt weiten. Das Festival findet heuer in vier Orten statt, in Kinos in Mühldorf, Altötting, Burghausen und Wasserburg.
Damit bleibt trotz der Änderung bei den Kuratoren das Anliegen das gleiche, betont Knoblauch: „Wir wollen die Leute dazu bewegen, sich mit dem Thema Heimat zu beschäftigen; dass sie sich in ihrer Heimat aktiv einbringen.“ Damit soll auch dem Missbrauch des Begriffs Heimat entgegengewirkt werden, sagt Knoblauch.
Welche Filme in dem Wettbewerb laufen, steht laut Knoblauch noch nicht fest. Mit einer Ausnahme: „Die Saat des heiligen Feigenbaums“ kommt von Cannes nach Mühldorf, der oscarnominierte Film soll auch beim Heimatfilmfestival zu sehen sein. Neben den Wettbewerbsfilmen sollen sogenannte Highlightsfilme in den Programmen der Kinos in der Region laufen, um ein breiteres Publikum anzusprechen.
50 Filme sollen es am Ende sein, Preise gibt es in den Kategorien Newcomer/Independent, Kinder und Jugendfilm, Dokumentation und Spielfilm.
In den Jurys arbeiten Schauspieler, Regisseure und Filmkenner mit, wie Tatortkommissar Axel Milberg, Heimatfilmschauspielerin Johanna Bittenbinder, Regisseur Sebastian Harrer, Pfarrer Rainer Maria Schießler oder Schauspielerin Michaela May.