Aschau – Frischer Wind weht in der Residenz Winkler in Aschau. Seitdem Alexander Winkler im November die GmbH gekauft und damit die Existenz des luxuriösen Fünf-Sterne-Hotels mit Gourmet-Restaurant gesichert hat, schmiedet er neue Pläne.
Gourmet-Restaurant
hat drei Sterneköche
Dafür hat er jetzt Gourmet-Koch Martin Rehmann ins Boot geholt. Er soll das Team der Sterneköche Stefan Barnhusen und Daniel Pape stärken, die 2024 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet wurden. „Die Residenz Winkler steht für Sterne-Küche“, betont Alexander Winkler, der schon gespannt auf die Verleihung der nächsten Michelin-Sterne Ende März blickt.
Martin Rehmann
ist jetzt im Team
„Martin Rehmann wird ein zweites gastronomisches Konzept für unser Haus entwickeln“, so Winkler. Erstmals in der 34-jährigen Geschichte der Residenz Winkler und vermutlich auch in der 620-jährigen Geschichte der Hofwirtschaft zu Niederaschau soll es künftig zwei gastronomische Konzepte unter einem Dach geben. Zum Gourmet-Restaurant kommt ab Juni eine Brasserie. „Am Konzept dafür feilt unser Team seit Langem, mit Martin gehen wir jetzt an den Feinschliff“, erklärt Winkler. Sternekoch Rehmann ist ein renommierter Koch und in der Region kein Unbekannter.
Mehr Leichtigkeit im
altehrwürdigen Haus
Mit 28 Jahren wurde der gebürtige Rheinländer für seine Menüs in der „Villa am See“ in Tegernsee mit seinem ersten Michelin-Stern ausgezeichnet. Ein Jahr später folgte der nächste Stern, dann schon in seinem eigenen Restaurant „Rehmann“ am Chiemsee. Der Sternenregen setzte sich bis 2016 fort. Insgesamt hat Rehmann also sechs Sterne im Gepäck. 2016 gab er sein Sterne-Lokal auf, weil er kein geeignetes Personal finden konnte. Über Stationen im Landgasthof Karner in Frasdorf und im Rait‘ner Wirt in Schleching kam er schließlich nach Aschau im Chiemgau.
In der Residenz Winkler entwirft er künftig die Kreationen für die neue französische Brasserie, die ab Mitte Juni an jedem Abend geöffnet sein wird. Inhaber Alexander Winkler schweben französische Klassiker wie Boeuf bourguignon, Bouillabaisse, Coq au Vin oder Tarte flambée vor. „Wir sind flexibel, wollen von der französischen Küche inspirierte leichte, perfekt zubereitete Gerichte anbieten, von Vorspeisen über Salate, Suppen, Meeresfrüchte, Fisch, Fleisch bis hin zu Desserts“, sagt Inhaber Alexander Winkler. Die Preise werden sich von denen im Gourmet-Restaurant stark unterscheiden. „In unserer Brasserie werden die Gäste ab 15 Euro essen können.“
Winkler wünscht sich für seine Residenz mehr Leichtigkeit. Im Gartensalon hat er diese schon geschaffen. „Die Welt dreht sich und auch die Definition von Luxus wandelt sich“, begründet er den behutsamen Prozess, das traditionelle Design des Haues mit modernen Elementen zu verändern. Anfang der 1990er-Jahre verwandelten seine Eltern Evi und Heinz Winkler die spätmittelalterliche Anlage in ein Fünf-Sterne-Hotel mit Gourmet-Restaurant. 1405 wurde der „Hofwirt zu Hohenaschau“ erstmals urkundlich erwähnt. Viele Generationen, Besitzer, Neu- und Umbauten später schufen die Winklers inmitten der alpenländischen Bilderbuchlandschaft eine mediterrane Oase. Mit aufwendiger Lüftlmalerei in Hotel und Gasträumen, individuell gestalteten Suiten, mit Wasserspielen, Amphoren und viel Grün im Lustgarten. In seiner Sterneküche dagegen setzte der Meister auf das Gegenteil: Durch puristische Klarheit sollte jedes Detail seiner Menüs zur Wirkung kommen. Eben diese Leichtigkeit und Klarheit will Sohn Alexander nun auch mit einem behutsamen Relaunch der Innenarchitektur erzeugen. Im Januar wurde der Gartensalon renoviert. Die Lüftlmalereien, die der Senior so liebte, sind erhalten geblieben, treten in hellen Farben aber stärker in den Hintergrund.
Garten-Salon jetzt
Gourmet-Restaurant
Dafür darf der Raum jetzt seine Vorzüge präsentieren: den Blick auf die Berge und den Garten, moderne Möbel und viel Licht. Im neuen Ambiente werden die Gourmet-Menüs der Sterneköche Barnhusen und Pape serviert. Und das einstige Gourmet-Restaurant wird in eine Brasserie verwandelt.