Rohrdorf – Man weiß es: Die Feuerwehren im Landkreis haben einen hohen Ausbildungsstand. Ganz vorne mit dabei sind die Rohrdorfer Wehren. Das ist kein Lokalpatriotismus, es wird immer wieder betont, nicht zuletzt von den anderen Feuerwehren und auch eine Anfrage des Kreisbrandrats zeigt es: Dabei geht es um einen Wechsellader, der mit verschiedenen, auf unterschiedliche Einsatzzwecke zugeschnittenen Containern beladen werden kann.
Übungen mit
Überraschungseffekt
Dass dieser in Rohrdorf stationiert werden soll, belegt, dass man den Rohrdorfern Feuerwehrleuten zutraut, diese zusätzliche Aufgabe zu schultern, die sie nicht nur landkreisweit abrufbar macht, sondern bei Katastrophenfällen möglicherweise auch für Einsätze in ganz Bayern. Das setzt bei den Feuerwehrlern vor allem auch die Bereitschaft voraus, unter Umständen noch deutlich mehr von ihrer Freizeit für die Allgemeinheit zu investieren.
Ins Gewicht fällt bei einer solchen Standortentscheidung auch der hervorragende Ausbildungsstand, der die Rohrdorfer Wehren auszeichnet. Und der kommt natürlich nicht von selbst, er ist das Ergebnis permanenten Trainings. Wobei die Kommandanten in Rohrdorf und den Ortsteilen ihre Männer durchaus immer wieder mit Überraschungen konfrontieren. Wie etwa unlängst in Rohrdorf selbst, als sich für die Feuerwehrler ein „einfacher Übungsabend“ als anspruchsvolle Rettungsaktion entpuppte: Es ging aus dem Stand, also ohne vorher darüber informiert zu sein, darum, Personen aus einem Auto zu retten, auf das ein Baum gefallen war. Die Übung war, nicht nur was den Überraschungseffekt anging, absolut realitätsnah, sondern auch was die Umstände anbelangt, die die Männer am Übungsort vorfanden.
Im Rohrdorfer Gemeinderat und der Verwaltung weiß man natürlich sehr wohl, dass der volle Einsatz und die Leidenschaft, die die Männer für ihre ehrenamtliche Tätigkeit mitbringen, alles andere als selbstverständlich sind. Weshalb man dort, wo man von außen Unterstützung leisten kann, dies auch gerne tut: Das Engagement der Feuerwehrler soll nicht durch mangelnde oder schlechte Ausrüstung ausgebremst werden.
Wobei die Feuerwehren sowieso nur dann mit Ausrüstungsbitten vorstellig werden, wenn diese wirklich notwendig sind. Wie etwa bei den neuen Feuerwehrfahrzeugen, die Rohrdorf, Thansau und Lauterbach bekommen werden. Die Austauschfristen sind für alle Fahrzeuge eigentlich per Gesetz vorgeschrieben, die Mannschaften versuchen aber dennoch, hier so viel Nutzungszeit wie irgend möglich zu erreichen.
Pro Minute
2000 Liter Wasser
Konkret handelt es sich bei dem neuen Rohrdorfer Fahrzeug um ein sogenanntes Hilfeleistungslöschfahrzeug. Man könnte es laienhaft als ein Allroundfahrzeug bezeichnen, das neben all der anderen Ausrüstung noch eine Hochleistungspumpe an Bord hat: Die wäre in der Lage pro Minute 2000 Liter Wasser bei einem Druck von zehn bar zu fördern. Ergänzt wird sie durch einen eigenen Wassertank im Fahrzeug mit einem Volumen von 1600 Litern. Dieses neue Fahrzeug wird eines aus dem Jahr 2001 ersetzen, das nicht nur über seine offizielle Altersgrenze hinaus ist, sondern bereits anfängt, die eine oder andere Macke zu zeigen.
In Thansau wird das neue Fahrzeug ein Tragkraftspritzenfahrzeug sein. Also eines, das keine festinstallierte Pumpe an Bord hat, sondern eine, die entweder im Fahrzeug oder draußen, näher am Einsatzort, verwendet werden kann. Und Lauterbach schließlich bekommt einen neuen Mannschaftstransportwagen.
1,5 Millionen
Euro investiert
Die Gesamtinvestition für die drei Fahrzeuge beläuft sich inklusive der notwendigen Baumaßnahmen an den Feuerwehrhäusern auf rund eineinhalb Millionen Euro – zweifellos sehr viel Geld. Doch wenn man sich dazu wieder die Übungsbilder anschaut und vergegenwärtigt, wie froh man in dieser Situation wäre, von einer schlagkräftigen und gut ausgerüsteten Einsatzgruppe schnell gerettet und befreit zu werden, ist das Geld bestens investiert.