Photovoltaik und landwirtschaftliche Nutzung unter einem Hut

von Redaktion

Feldwerke Solar GmbH stellt im Gemeinderat Pittenhart Planung vor – Bürgerbeteiligung möglich

Pittenhart – In der jüngsten Sitzung des Gemeinderates stellte Marco Mielenz von der Feldwerke Solar GmbH ein geplantes Photovoltaik-Projekt vor. Ein Landwirt aus Aiglsham plant, mit der Feldwerke Solar GmbH auf seinem Grundstück nördlich der Ortschaft eine Agri-PV-Anlage zu errichten. Dabei sollen 95 Prozent der Fläche weiterhin landwirtschaftlich nutzbar bleiben.

Die Feldwerke Solar GmbH plant eine sogenannte nachgeführte Tracker-Anlage, bei der sich die Module nach dem Stand der Sonne ausrichten, um eine maximale Effizienz zu erreichen. Die Modulreihen sollen in einem Abstand bis zu zehn Meter aufgestellt werden, um eine landwirtschaftliche Nutzung und Bearbeitung zu ermöglichen. Unter den Modultischen würde ein Mikroklima entstehen, das die Temperaturen im Winter und Sommer ausgleichen würde, so Mielenz. Dadurch werde das Tierwohl bei Weidetieren verbessert.

Die Vorhabensfläche in Aiglsham beträgt rund 7,5 Hektar. Die Anlage soll eine mögliche Gesamtleistung von 6 MWp haben. Für die Fläche nördlich von Aiglsham spricht, dass keine Schutzgebiete vorliegen und eine Nord-Süd-Ausrichtung vorliegt. Zudem verläuft direkt neben der Fläche die Mittelspannungsleitung und das Umspannwerk bei Ilzham liegt nahe.

Für die Gemeinde Pittenhart könnten sich durch die Agri-PV-Anlage Gewerbesteuereinnahmen von circa 25000 Euro pro Jahr ergeben. Weitere 25000 Euro könnten der Gemeinde durch eine Beteiligung auch durch die EEG-Abgabe mit 0,2 Cent pro kWh zufließen. Mielenz stellte auch eine Beteiligung von den Bürgern der Gemeinde in Aussicht. Die geplante Anlage wäre ein Vorzeigeprojekt in Sachen erneuerbare Energien, ohne dabei die landwirtschaftliche Fläche aufzugeben. Die Feldwerke Solar GmbH würde die Fläche pachten, die Anlage errichten und betreiben. Die Bewirtschaftung der Fläche liege nach wie vor beim Flächeneigentümer. Der Landwirt möchte die Fläche als Weideland für Mastbullen nutzen. Für die Realisierung des Projektes müsste von der Gemeinde ein Bauleitplan aufgestellt werden. Bürgermeister Reithmeier sprach Marco Mielenz eine zeitnahe Besprechung und Beratung im Gemeinderat zu.

Im Gemeinderat entwickelte sich eine angeregte Frage-Antwort-Runde. Wie die Tracker verankert sind, wollte Gemeinderat Robert Stecher (CSU) wissen. Georg Schartner (CSU) interessierte sich für die Dauer des Pachtvertrags und den Pachtpreis. Zweiter Bürgermeister Schreiner erkundigte sich nach der Bildung von Rücklagen, denn nach Pachtende müsste die Anlage wieder abgebaut werden. Wie sichergestellt sei, dass die Gewerbesteuer in der Gemeinde bleibt und wie eine Bürgerbeteiligung aussehen könnte, hakte Bürgermeister Reithmeier (CSU) nach. Dritter Bürgermeister Engelbert Buchner (FW) sprach die Privilegierung an und fragte nach, was als Mindestgröße noch wirtschaftlich sinnvoll sei. Außerdem solle die Nachbarschaft frühzeitig über die Baumaßnahme informiert werden, forderte Buchner. Gemeinderat Josef Huber (CSU) erkundigte sich nach Ertragsauslastung und Ertragsverlust.

Als grobe Kostenschätzung fielen für den Anlagen-Eigentümer rund 800 Euro pro kW an, so Mielenz. Die Kosten seien allerdings von vielfältigen Faktoren abhängig. Grundsätzlich seien Agri-PV-Anlage 20 bis 30 Prozent teurer ist als eine gewöhnliche Freiflächenanlage, so Mielenz.

Über das weitere Vorgehen wird sich das Gremium in einer der nächsten Sitzungen beraten. Nach Entscheidung des Gemeinderates würde es mit einem Bauantrag der Firma Feldwerke weitergehen.emk

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