Rohrdorf – Dass man manche Aufgaben einer Gemeinde „Pflichtaufgaben“ nennt, ist bezeichnend. Denn darin steckt schon, dass es noch was anderes gibt: die Kür, sprich das Interessante, Schöne. Das wofür man auch ein breiteres Publikum begeistern kann, Neubauten in der Gemeinde etwa.
Wichtige
Pflichtaufgaben
Dabei sind es die Pflichtaufgaben, in die ein Großteil des gemeindlichen Haushaltes fließt – und auch jede Menge Einsatz der gemeindlichen Mitarbeiter, nicht zuletzt von all jenen, die tatsächlich Hand anlegen, wie etwa die des Bauhofs oder des Wasserwerks. Doch das macht die Pflichtaufgaben für die allgemeine Aufmerksamkeit nicht attraktiver und auch die Tatsache, dass ohne die Wahrung dieser Aufgaben in einer Gemeinde bald gar nichts mehr ginge, kann daran nichts ändern.
So geht es auch dem Hochspeicher Apfelkam in Rohrdorf. Etwas an Aufmerksamkeit kann er sich allenfalls erhoffen, wenn er in absehbarer Zeit saniert werden wird – seine Behälter bekommen eine neue Innenverkleidung. Die Tatsache, dass dort aber jetzt schon drei Pumpen ausgetauscht wurden, interessiert eigentlich kaum einen. Dabei tragen diese drei neuen Pumpen dazu bei, dass auch in Zukunft in Rohrdorf Wasser aus dem Hahn kommen wird, wann immer man ihn aufdreht.
Normalerweise schickt der Speicher Apfelkam das Wasser aus der nahegelegenen Quelle zunächst an den Hochspeicher in Taffenreuth. Gerüstet sein muss man bei der Wasserversorgung aber genau für die Fälle, die nicht unter „normalerweise“ zu verbuchen sind. Etwa wenn am Hochspeicher irgendwann Wartungsarbeiten vorzunehmen wären oder Leitungsprobleme auftreten. Dann muss der Speicher Apfelkam sein Wasser direkt ins Netz pumpen.
Das Problem dabei: Diese Aufgabe übernehmen, das kann nicht jede Pumpe, zumindest nicht die beiden, die bisher in Apfelkam verbaut waren. Denn, so erklärt Gert Deutinger, der Wassermeister der Gemeinde, die waren auf die Versorgung des Hochspeichers ausgelegt und damit eigentlich zu leistungsstark, um das Wasser aus Apfelkam direkt ins Netz einspeisen zu können. Die Folge wäre in der Praxis ein ständiger Ein-Aus-Betrieb gewesen, der den Pumpen, die sowieso schon einige Jahrzehnte im Einsatz waren, sicher alles andere als zuträglich gewesen wäre. Die drei Wasserwerker der Gemeinde, neben Deutinger sind das Ingmar Krecik und Peter Westner, schlugen deshalb einen Austausch der Pumpen vor.
Die neuen Pumpen – nunmehr auch drei statt zwei – können jetzt deutlich weiter heruntergeregelt werden, sodass mit ihnen die direkte Netzversorgung garantiert ist. Vorgesorgt ist jetzt auch für die Zeiträume, in denen so wenig Wasser benötigt wird, dass selbst die neuen, kleineren Pumpen in den Ein-Aus-Betrieb übergehen müssten: Neu ist ein Zwischenspeicher mit 1000 Litern Fassungsvermögen, der die Einschaltintervalle der Pumpen verlängern hilft.
Für solche Maßnahmen wird von den Wasserwerkern vor allem eines verlangt: viel Voraussicht und Engagement. Es gilt, aus eigenem Wissen und Erfahrung ständig nach Verbesserungsmöglichkeiten Ausschau zu halten, denn technische Einzelheiten sowie deren Optimierungsmöglichkeiten können nicht allein Sache der Gemeindeverwaltung sein. Und für diese Eigenschaften bietet der Speicher Apfelkam noch ein weiteres Beispiel. Bislang war seine Anbindung nach außen nämlich auf Bodenhöhe des Speicher-Untergeschosses geführt worden. Sprich: Sie verlief außerhalb des Speichers zunächst in einer Tiefe von etwa fünf Metern, was bei Wartungs- oder Reparaturarbeiten enormen „Grabungsaufwand“ erfordert hätte.
Die Finanzen
immer im Blick
Jetzt wird auf Anregung der Wasserwerker die Leitung im Speicher zunächst an die Decke des Pumpenraums geführt. Sie verläuft damit außerhalb in einer Tiefe von nur mehr rund einem Meter. Die Änderung erfolgte im Zuge des Pumpenaustausches. Der finanzielle Aufwand dafür war also so gering wie möglich, was, so ganz nebenbei, belegt: Nicht nur an den Schreibtischen in Rohrdorfs Gemeindeverwaltung ist man bemüht, so sorgsam wie möglich mit dem Geld der Kommune umzugehen, sondern auch draußen, dort, wo Hand angelegt wird.