Gars – In Tschechien gab es nach dem Zweiten Weltkrieg in der Zeit des Kommunismus eine der härtesten Christenverfolgungen der Welt. Heute wissen die meisten kaum mehr von den Auflösungen der Männerklöster durch die so genannte „Aktion K“ im Jahr 1950, bei der nahezu alle Ordensleute nach fadenscheinigen Schauprozessen interniert und zur Zwangsarbeit verpflichtet wurden.
Mahnpfad für
Böhmes Kloster
Im Redemptoristenkloster in Pribram (Svata Hora = Heiliger Berg) hat Pfarrer Josef Hovorka sorgfältig nachgeforscht und am Beispiel der Redemptoristen einen Lehr-Mahn-Pfad rund um die böhmische Klosteranlage angelegt.
Die Ausstellung umfasst 23 Bild- und Texttafeln in Tschechisch und Deutsch. Derzeit befindet sich die Ausstellung in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Gars, anschließend geht sie ins österreichische Benediktinerkloster Melk. Neben den geschichtspolitischen Hintergründen werden viele Zeugenaussagen der Redemptoristen aus 16 Lebensgeschichten von Betroffenen geschildert. Die „Aktion K“ gilt als eine rechtswidrige Gewalttat gegen die katholische Kirche und den Vatikan, der als gefürchteter Gegner des neuen kommunistischen Regimes gesehen wurde.
Im April 1950 wurden über 200 Ordenshäuser in Böhmen, Mähren und der Slowakei förmlich um Mitternacht überfallen und dabei über 2300 Ordensmänner interniert und zentralisiert. Die Wohnstätten der Padres wurden verwüstet und unvorstellbar kostbares Kulturgut vernichtet.
Wenig später waren mit der „Aktion R“ auch die Frauenorden an der Reihe. Die Ausstellung ist während der Fastenzeit in der Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt in Gars zu sehen. Sie ist täglich von 8.30 bis 18 Uhr geöffnet. Während der Gottesdienste kann die Austellung nicht besucht werden.