Bad Feilnbach – Seit Kurzem bereichern die „Auer Dirndl“ als eigenständiger Verein die Auer Dorfgemeinschaft. Die offizielle Gründung erfolgte einstimmig in einer eigens einberufenen Versammlung im Gasthaus Weingast in Kematen. Zu den Vorsitzenden wurden Verena Embacher (25) und Lisi Menhofer (25) gewählt.
Sie hatten ihre
guten Gründe
Wie entstand eigentlich die Idee, einen eigenständigen Dirndlverein ins Leben zu rufen? Allen voran stand der Beweggrund, dass es in Au für Dirndl nur wenig Auswahl gebe, wenn sie sich in Vereinen engagieren möchten, wissen beiden aus eigener Erfahrung. So gebe es im Dorf etwa viele talentierte Musikantinnen, diese fänden aber keinen Platz in der Auer Musi.
Auch beim Thema „Ministrieren in der Auer Pfarrkirche“ hätten Buben das Heft in der Hand. Und bei den Auer Burschen habe das weibliche Geschlecht bei Festen in der Bar oder als Marketenderinnen bislang eher eine Nebenrolle eingenommen.
Seit einigen Jahren und vor allem während Corona hätten sich einige Auer Mädchen mit der Idee befasst, sich künftig aktiv in Au einzubringen, schildern die beiden jungen Frauen. Erstmals traten aus ihren Reihen insgesamt 16 fesch gewandete Auer Dirndl mit Zugtaferl beim Jubiläumsfest des Dirndl- und Burschenvereins Dettendorf (DuBV) im vergangenen Jahr in Erscheinung. Auch beim Burschenfest in Höhenrain bereicherten sie das prachtvolle Bild im Zelt und beim Umzug.
Unter der Devise „Probiern mia es mal“ wurden die jungen Damen Ende Juli 2024 als inoffizieller Verein aktiv. Sie integrierten sich beim Jubiläumsfest der Freiwilligen Feuerwehr Au und bekundeten ihre Solidarität mit der Dorfgemeinschaft beim Tag der Vereine. Als starke „Dirndl-Power-Truppe“ beteiligten sie sich dann heuer bei der Bettlhouzat in Berbling und leisteten erst vor Kurzem als „trellernde Schmetterloderer“ vorm Traualtar der Auer Bettlhouzat ihren kulturellen Beitrag. „Ein erster Schritt in Richtung Gleichberechtigung in Au“ sei mit Blick auf die bisherigen Aktivitäten getan, wie Verena und Lisa gleichermaßen mit Stolz betonen.
Freude mache der gute Zusammenhalt der Gemeinschaft, der inzwischen 44 Dirndl angehören. Das sei auch der Anlass für sie gewesen, für den Verein Führungsverantwortung zu übernehmen. Wichtiges Ziel und Anliegen, gemäß Satzung, sei die Zusammenarbeit mit der Dorfgemeinschaft und ihren Vereinen.
Und nun ist es amtlich, passend sogar zum Weltfrauentag, der vor wenigen Tagen begangen wurde: Nach Eintrag ins Vereinsregister führt der Verein den Namen „Auer Dirndl“ mit Zusatz „e.V.“ im Sinne der Gemeinnützigkeit mit Sitz in „Au b. Bad Aibling, Gemeinde Bad Feilnbach“, so der offizielle Eintrag. Geschäftsjahr ist das Kalenderjahr. Gemäß einer sorgfältig ausgearbeiteten und geprüften Satzung dient der Zweck des Vereins der Förderung und Integration der Jugend und des Heimatgedankens. Eine Verwirklichung erfolge im Rahmen der Durchführung von Veranstaltungen für die Allgemeinheit.
Mitglied kann jede natürliche Person ab dem vollendeten 16. Lebensjahr werden, über deren Aufnahme nach schriftlichem Antrag der Vorstand entscheidet. Ferner sind in der Textfassung Vereinsausschluss, Mitgliedsbeiträge, Organe des Vereins, Besetzung des Vorstands, Mitgliederversammlung sowie Maßnahmen und Auswirkungen im Falle einer Vereinsauflösung verankert.
Die Satzung wurde einstimmig gebilligt und daraufhin der künftige Vorstand für eine Amtszeit von zwei Jahren gewählt. Volles Vertrauen mit einhundert Prozent Zustimmung setzen die Mitglieder in Verena Embacher als Erste Vorsitzende. Stellvertretend als Zweite Vorsitzende steht ihr Lisi Menhofer zur Seite.
Alle Posten bestens besetzt
Eine ordentliche Finanzführung gewährleisten Anna Hofer als Erster Kassier sowie ihre Stellvertreterin Helena Opperer. Sophie Opperer hält als Erste Schriftführerin wichtige Ereignisse fest und erfährt dabei von Leoni Poschenrieder wertvolle Unterstützung. Als Beisitzer fungieren Elisabeth Zehetmaier und Tamara Stössl.