Pittenhart – Nach einigen Jahren Abstinenz hieß es in Pittenhart wieder „O’zapft is“ zum Starkbierfest. Eigentlich hätte das Starkbierfest ja beim Jubilar auf dem Hilgerhof in Niederbrunn stattfinden sollen, aber da waren die Räumlichkeiten für den erwarteten Ansturm dann doch zu klein.
Erwartungsvolle Ruhe legte sich über den Festsaal, als Ali Schöberl als Fastenprediger Alfredulus die Bühne betrat. Das 300-Jahre-Jubiläum, zu dem sich die beiden Hilgerhof-Gladiatoren Josef Reithmeier und Hans Spiel schon etwas aus den Rippen gekitzelt hätten, war ebenso Thema wie die kürzlich aufgestellten Geschwindigkeitsschilder in Niederbrunn: Da habe der Gemeindearbeiter beim Aufstellen schon Stärke gegenüber dem wiehernden Amtsschimmel beweisen müssen, meinte Alfredulus.
Anhand von Reithmeier und Spiel erläuterte Alfredulus auch den Unterschied zwischen kostenlos und umsonst: Beide seien kostenlos in die Schule gegangen. Für die Papierpresse, die im Wertstoffhof dringend benötigt werde, sei Reithmeier der ideale Mann. An der Kondition für das Papiertreten würde es mit dem Sepp ja nicht fehlen, er trage ja alle Jahre das Kreuz nach Maria Eck. Ein großes Thema in Pittenhart sei auch die Ortsverschönerung, aber dafür werde vieles getan. Die zwei Hilgerhof-Apostel seien gut versteckt, der eine in Apping und der andere in Nöstlbach, und wenn sie am Hilgerhof aktiv seien, führen sie über Hinzing, Fremdling und Wimm und seien so keine Belastung für den Ort, was der Ortsverschönerung auch ein bisserl helfe. Für den Fastenprediger war auch fraglich, wer beim Oldtimerverein als Oldtimer zähle, ob es wirklich die alten Bulldogs seien oder doch die beiden Vorsitzenden.
Aufgefallen ist dem Fastenprediger auch, dass der Pfarrer zum Gottesdienst immer durch das Hauptportal kommt, was nach Rückfrage mit der Erzdiözese mit der Pendlerpauschale und dem Schlechtwettergeld zu tun habe. Verborgen blieb dem wachen Auge des Fastenpredigers auch nicht, dass das neue Baugebiet Hinzinger Länder übersät ist von katholischen Straßennamen. Ob die Gegend auch so katholisch sei, bezweifelt der Redner, man sollte da nur mal an den früheren Namen „Danglfeld“ denken.
Gut eineinhalb Stunden ohne Punkt und Komma unterhielt Fastenprediger Alfredulus die Besucher des Starkbierfestes, brachte sie oft zum Lachen und behelligte sie mit allerlei Neuigkeiten aus Dorf und Gemeinde, was sie ihm mit lautem und minutenlangem Applaus dankten.
In geselliger Runde wurde das Starkbierfest bis kurz vor Mitternacht ausgeweitet, bis dann auch der letzte für die Heimreise bereit war.emk