Genug Grund für Parkplätze oder Grün?

von Redaktion

Zinnkopfstraße wird für 945000 Euro saniert – Anwohnerversammlung am 3. April

Schon jetzt parken Anwohner auf der Straße. Ihnen könnten neue Parkbuchten zugutekommen.

Aschau – In diesem Jahr soll die Zinnkopfstraße in Aschau im Chiemgau für circa eine Million Euro saniert werden. Der Gemeinderat musste entscheiden, ob Grünflächen oder Parkbuchten die Straße säumen sollen. Worauf sich die Anwohner einstellen müssen.

Nach den Plänen der Gemeinde sollte in diesem Jahr eigentlich der Amselweg und 2026 die Zinnkopfstraße saniert werden. Doch die Planungen für den Amselweg sind ins Stocken geraten. Ungeklärte Grundstücksverhältnisse für die Umleitungen während des Baus kosten Zeit. Deshalb wird der Amselweg auf einstimmigen Gemeinderatsbeschluss zurückgestellt und die Zinnkopfstraße vorgezogen.

Genug Grund und
die Qual der Wahl

In der Gemeinderatssitzung stellte Johannes Bichler vom Ingenieurbüro Bichler und Klingenmeier aus Bernau die Planungen vor. Und auch in der Bürgerversammlung war der Straßenbau Thema. Zuvor hatte der Gemeinderat die Qual der Wahl. Denn in der Zinnkopfstraße ist ausreichend öffentlicher Grund vorhanden. Die Räte konnten sich also entscheiden, ob sie den Ausbau einer 4,50 Meter breiten Straße mit Grünstreifen für 910000 Euro wünschen. Oder ob sie für eine fünf Meter breite Straße mit zwei Meter breiten Parkbuchten plädieren. Diese sollen versetzt mit Grün angeordnet werden. Die Gesamtkosten für diese Variante liegen bei 945000 Euro.

Die Vor- und Nachteile beider Varianten wurden im Gemeinderat ausführlich diskutiert. Die Grünflächen-Variante überzeugte vor allem durch eine Einsparung von 35000 Euro und die geringere Flächenversiegelung. Die Reduzierung der Straßenbreite auf 4,50 Meter wiederum wurde für den Begegnungsverkehr als eher kritisch eingeschätzt. Bedenken äußerten die Gemeinderäte auch bezüglich der Mehrarbeit für den gemeindlichen Bauhof durch Grünflächenpflege und komplizierten Winterdienst sowie die damit verbundenen Unterhaltungskosten.

Man dürfe sich glücklich schätzen, wenn man öffentlichen Grund habe, um Parkflächen zu schaffen, war ebenfalls ein Argument. Zumal Parkplätze für die Anwohner dringend gebraucht würden, da viele Haushalte über mehrere Fahrzeuge verfügen und schon jetzt auf der Straße geparkt werde. Damit diese Parkplätze auch wirklich den Einheimischen zugutekommen und nicht von Dauerparkern oder Wanderern blockiert werden, könne bei Bedarf eine Parkzeitbegrenzung eingerichtet werden, so Bürgermeister Simon Frank.

Die Straßendecke soll auf einer Länge von 375 Metern abgefräst werden. Wasserleitungen, Asphaltierung und Bankette werden erneuert, Kabellehrrohre verlegt. Zudem wurden nach den Berechnungen des neuen Sturzflutmodells zur Rigolenentwässerung der Straße auch mehr Sinkkästen als normal, insgesamt 26, eingeplant. Wie Johannes Bichler erläuterte, gibt das Abflussmodell genaue Hinweise auf die Fließrichtungen des Wassers, sodass die Sinkkästen gezielt platziert werden können. Damit soll gewährleistet werden, dass bei Starkregen die Wassermassen nicht auf die Grundstücke, sondern kontrolliert in den Hammerbach abfließen.

Auch Brücke
wird erneuert

Auch an der Brücke über den Zellgraben ist eine Deckenerneuerung erforderlich. Ihre Wiederlader, so erläuterte Planer Johannes Bichler, seien noch intakt. Deshalb empfahl er, diese weiter zu nutzen und darauf eine Brücke aus Fertigteilen zu setzen. Die Kosten für die Brückensanierung betragen 56000 Euro und sind im Gesamt-Varianten-Preis enthalten.

Die Aschauer Gemeinderäte plädierten mit einem 12:5-Beschluss für die Ausbauvariante mit Parkbuchten. Am Donnerstag, 3. April, findet zur geplanten Baumaßnahme eine Informationsveranstaltung für die betroffenen Anwohner statt. Im Frühjahr werden die Bauleistungen ausgeschrieben.

Die Sanierung wird voraussichtlich fünf Monate dauern und soll im Sommer starten. In der Bauphase ist eine Vollsperrung erforderlich.

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