Preise von Strom und Wasser stabil

von Redaktion

Gemeindewerke Oberaudorf stellen ihre Pläne im Werkausschuss vor

Oberaudorf – Mit einem Preis von 36,5 Cent pro Kilowattstunde ist der elektrische Strom, den die Gemeindewerke Oberaudorf an Privatkunden verkaufen, um gut ein Zehntel billiger als im deutschen Durchschnitt. Diese Zahl wurde in der Sitzung des Werk- und Abwasserausschusses des Gemeinderats genannt. Der Preis werde für das laufende Jahr gehalten, versprach Werkleiter Hubert Paul.

10,7 Millionen
Kilowattstunden Strom

Im vergangenen Jahr verkauften die Gemeindewerke 10,7 Millionen Kilowattstunden Strom, die größtenteils auf dem Terminmarkt eingekauft wurden. Nachdem auf diesem 2024 für 1,2 Millionen Euro Strom eingekauft wurde, kaufen die Gemeindewerke heuer Strom für 1,15 Millionen Euro.

Gut zwei Millionen Kilowattstunden Strom wurden 2024 vom Wasserkraftwerk Mühlbach erzeugt, an dem die Gemeinde beteiligt ist. Hinzu kommt ein steigender Ertrag aus Photovoltaikanlagen. Die installierte Leistung ist in den vergangenen drei Jahren von 2400 Kilowatt(p) auf 4200 Kilowatt(p) gesteigert worden. Durch den Eigenverbrauch von Solarstrom sinkt der Stromabsatz der Gemeindewerke.

Laut Paul beziehen 90 Prozent der Netzkunden ihren Strom von den Gemeindewerken. Das andere Zehntel kauft bei 74 anderen Stromlieferanten ein.

Zur Sicherung der Stromversorgung werden bei den Verbrauchern künftig intelligente Messsysteme installiert, die alle 15 Minuten den Verbrauch messen und einmal täglich an eine Zentrale melden. Mit ihrer Hilfe sollen in Zeiten der Spitzenlast bestimmte Großverbraucher abgeregelt werden.

Im Gegensatz zum Stromabsatz wird beim Wasserabsatz mit einer jährlichen Steigerung von einem Prozent gerechnet. 2024 wurden 338000 Kubikmeter Wasser verkauft. Der Wasserverlust durch Rohrbrüche war in diesem Jahr auf 19,4 Prozent gestiegen, nachdem es im Jahr zuvor 18 Prozent waren. Laut Paul entstehen durch den Wasserverlust kaum Kosten, allerdings seien die Rohrbrüche ein hygienisches Problem. Niedrige Verluste seien ein Qualitätsmerkmal einer Wasserversorgung. Daher sei es Ziel der Gemeindewerke, die Verluste auf zehn Prozent zu senken. Dazu müssten langfristig auch Leitungen erneuert werden, so Paul.

Ein großes Projekt ist der Bau einer neuen Wasserleitung im Bereich Sudelfeld-Grafenherberg. Weitere Vorhaben der Gemeindewerke sind in nächster Zeit die Erschließung des Gschwendtner-Feldes, auf dem ein Supermarkt geplant ist, der Aufbau einer Ladeinfrastruktur für Elektroautos mit vier Ladepunkten mit einer Leistung von jeweils 200 Kilowatt. Um den Missbrauch der Ladeplätze als Parkplätze zu verhindern, soll nach Ablauf des Ladevorgangs eine hohe Gebühr berechnet werden.

Sanierung der
Hochbehälter

Zur langfristigen Sicherung der Wasserversorgung werden die Hochbehälter in Ried und Agg saniert, die zusammen ein Volumen von 900 Kubikmetern haben. Die Arbeiten in Agg laufen bereits. Die Kosten sind mit knapp 700000 Euro veranschlagt. Im günstigsten Fall kann die Gemeinde dafür einen Zuschuss von fast einer halben Million Euro bekommen. Größtes Projekt ist der Neubau eines Hochbehälters mit einem Volumen von mindestens 1000 Kubikmetern.

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