Happy End für einen „Weiberfeind“

von Redaktion

Erfolgreiche Premiere und mitreißende Lachsalven in Neubeuern

Neubeuern – Die „Alte Schlossturnhalle“ in Neubeuern ist der Theaterspielort des Trachtenvereins „Edelweiß“. Nach dem großen Erfolg der Uraufführung von „Die Prinzregentenschwammerl“ sorgen die versierten Laiendarsteller unter Regie von Andi Lagler nun mit ihrem nächsten bayerischen Bühnenereignis und insgesamt sechs Aufführungen für herzhafte und spritzige Komödiantik.

Humorvolle Dialoge und viel Leidenschaft

Sepp Faltermaiers Lustspiel „Der Weiberfeind“ begeisterte bei der Premiere am Freitag mit humorvollen Dialogen und einer leidenschaftlichen schauspielerischen Leistung vor vollem Haus das Publikum. Größten Wert legte der Spielleiter dabei auf Authentizität in der Besetzung der Rollen und der Bühnenausstattung nebst den Requisiten. Die Sailerbach-Musi stimmte musikalisch auf die Posse ein und überbrückte die kurzweilige Zeit zwischen den Akten.

Vor Beginn der Inszenierung durften auch zwei Worterklärungen für „Unkundige“ nicht fehlen: Die „Hauserin“ ist die Hauswirtschafterin und ein „Schmuser“ der Heiratsvermittler. Nach dieser Einleitung startete ganz traditionell in der direkten bayerischen Art die Situationskomik, begleitet von größtem Vergnügen und mitreißenden Lachausbrüchen.

Nostalgisch führt das Stück in drei Akten zurück in die 1950er-Jahre und in die Stubn eines bayerischen Bauernhofes. Diesen bewirtschaften der eigenbrötlerische Bauer Vitus (Hans Peisl) mit seinem vermeintlich kränkelnden Vater Hausl (Richard Leitner) und dem pfiffigen Dienstbub Luki (Thomas Pichler). Während sich das Trio mal schlecht, mal recht durch den Alltag wurstelt, buhlt die dominante Hauswirtschafterin Rosi (Veronika Engelberger) um die Gunst des ledigen Bauern. Doch dem graust’s vor den heiratswütigen Weiberleit. Rosi allerdings sonnt sich ambitioniert in der Rolle der spitzzüngigen und den Bauern umgarnenden Hauserin, ganz zum Leidwesen der drei Mannerleit. Die Eskalation ist vorprogrammiert und endet in einem hemmungslosen Wortgefecht zwischen Vitus und Rosi und ihrem ungestümen Verlassen des Trios.

Chancenlos bleibt daraufhin auch die schüchterne Hochzeiterin (Paulina Schmid), die der umtriebige Spezl und Schmuser Martl (Andi Lagler) anschleppt, um den frustrierten Bauern unter die Haube zu bringen und den desolaten Haushalt in weibliche Hand zu geben. Nach all den unleidlichen Erfahrungen mit den „Ladenhütern“ an Hochzeiterinnen bewahrheitet sich zuletzt die Vorhersage der mysteriösen Wahrsagerin Lyssa (Ute Bergmeister). Denn ganz unerwartet schneit die schwangere und tüchtige Vroni (Riccarda zur Hörst), von einer verschmähten Liebe gebrandmarkt, ins Haus. Mit ihrem Liebreiz und ihrer neugeborenen Lisa bekehrt sie den Bauern und beschert dem Drei-Männer-Haushalt am Ende Glück, Harmonie und letztlich eine Hochzeit.

Auch rundherum
wird viel geboten

Auch rund um die Bühne wird in Neubeuern viel geboten. Im Vorhof der Alten Schlossturnhalle stehen Stehtische mit Schirmen und Lichterketten, Heizschwammerl und Feuerkörbe bereit, um das gesellige Miteinander in den Pausen bei Snacks und Getränken zu genießen, serviert von den Trachtenfrauen und der Aktivengruppe des Vereins. Der Vorsitzende des Trachtenvereins, Manfred Karl, dankte dem Stiftungsvorstand der Schule Schloss Neubeuern, Jörg Schönfeld, sowie seinen Mitarbeitern Katrin Burkamp und Bernhard Urschel für die Nutzung der alten Turnhalle als Theaterspielstätte. Neben allen engagierten Helfern und Sponsoren würdigte er besonders die Unterstützung von Walter und Ursula Schatt sowie Schauspielerin Kathi Leitner-Klein.

Nach dem Spielerfolg des Wochenendes kann man am 21., 22. und 23. März wieder Theaterluft atmen. Beginn ist jeweils um 19 Uhr, Einlass und Abendkasse starten um 18 Uhr. Restkarten sind bei der Bäckerei Bauer in Neubeuern erhältlich. Parkmöglichkeiten gibt es am Sportplatz. Ein Shuttle zur Alten Schlossturnhalle steht zur Verfügung.

Artikel 1 von 11