Schechen – Vorhang auf hieß es im Pfleger Theaterstadl in Lohen, als der Trachtenverein „Immergrün“ Pfaffenhofen zur Premiere einlud. Spielleiter Manfred Altenweger hatte in diesem Jahr „Da Schippedupfer“, eine bayerische Komödie in fünf Tagen (sprich auch fünf Akten) von Peter Landstorfer ausgesucht.
Aber was, bitte, ist ein Schippedupfer? Die Klärung dieser Frage zog sich durchs ganze Stück und sorgte so für Spannung und Erheiterung. Denn viele Mythen ranken sich um die Mutter aller Wettkämpfe, die schon so manchen ledigen Mann bis auf die Knochen blamiert hat. „Und manchen verheirateten sowieso“ wusste Altenweger zu berichten. In Scheidlfing rüsten sich die Männer (Hansi Arnold, Elias Altenweger, Manfred Altenweger und Schorsch Zehetmayer) zum alljährlichen Schippedupfer-Ausflug nach Haiperting. Die Frauen (Nina Käsweber, Marianne Eder und Sandra Kögl) dagegen bereiten ihre alljährliche Wallfahrt vor, die in diesem Jahr allerdings Pfarrer Pockamayr (Christian Sixt) durcheinanderbringt. Gegenüber den Frauen gibt er vor, dass er anstelle der Wallfahrt dringend ein Hospiz besuchen müsse. Diese kleine Schwindelei ist der Anfang einer Kette von Ausreden, Heimlichkeiten und Verwechslungen, in die sich zunächst die Männer, samt Pfarrer, dann aber auch die Frauen verstrickten. So schufen sie turbulente Situationen, die das Publikum zu wahren Lachsalven hinrissen. Letztendlich müssen beide Seiten erkennen, dass manchmal auch kleine Notlügen fatale Folgen haben, wie der Raub des heiligen Kuratorius oder die Träume vom eckigen Leberkäs und den geraden Weißwürstn. Dass dabei aber der Begriff „Schippedupfer“ unverändert ein Rätsel blieb und im Stück nicht eindeutig aufgeklärt wurde, tat dem Spielverlauf gut. Denn die Wallfahrt fand wegen Termin-Irritationen nicht statt und so zogen es die Frauen vor, lieber zu einem „Kurschatten-Tratz’n“ zu fahren und vorzeitig nach Hause zu kommen. Dort wurden sie bereits vom Abortartikel-Vertreter Oskar Beinlein (Florian Egger) erwartet. Dieser wurde von den heimkehrenden „Schippedupfer“-Männern auch noch verspottet und zur Rückgabe des zu Unrecht erworbenen „Schippedupfer-Schippe-Preises“ missbraucht. „Was ist Schippedupfen“? Diese Frage wollten am Ende des Stückes Anna Moosbauer und Gabi Zehetmayer noch aufklären; doch nach drei Stunden Theater hätte das zu lange gedauert. Wären die Theaterer Musiker gewesen, hätten sie einige Zugaben spielen müssen, so groß war der Applaus am Ende der Komödie. „Die vielen Proben haben sich also gelohnt“, sagte Manfred Altenweger am Ende, bevor er sich bei den vielen Helfern bedankte, ganz besonders bei Franziska Kirchlechner für die hervorragende Bewirtung und beim Theaterstadl. Ferner wirkten noch Elisabeth Grabmaier (Maske), die Fa. Kandlbinder (Bühnenbild) und Rudi Posch (Ton, Beleuchtung) mit.Werner Stache