Schwerer Verkehrsunfall bei Prutting

von Redaktion

Mehrere Verletzte auf der Staatsstraße2095 – Verursacher flüchtet, ohne zu helfen

Prutting/Söchtenau – Für eine vierköpfige Gruppe aus Rosenheim endete der Sonntagabend mit einem großen Schock – und im Krankenhaus. Eine 47-jährige Frau war gegen 20.30 Uhr zusammen mit ihrem 54-jährigen Beifahrer sowie zwei Frauen im Alter von 17 und 21 Jahren mit dem Auto auf der Staatsstraße 2095 von Bad Endorf kommend in Richtung Prutting unterwegs. Zur selben Zeit fuhr ein Mann mit seinem Fahrzeug von Siferling aus auf die Kreuzung mit der Staatsstraße zu. Dort machte er allerdings keine Anstalten – trotz eines Stoppschildes – anzuhalten und krachte mit voller Wucht in die Seite des Autos der Gruppe aus Rosenheim.

Ungebremst über
die Kreuzung

Zeugenaussagen zufolge soll der Mann dabei nahezu ungebremst über die Kreuzung gefahren sein, sagt Polizeihauptkommissar Robert Maurer. Daher war auch der Zusammenprall der beiden Autos so heftig, dass das Fahrzeug der Rosenheimerin schwer beschädigt wurde – ein Schaden von über 20000 Euro – und nicht mehr weiterfahren konnte. Auch das Auto des Unfallverursachers hatte „massive Schäden im Frontbereich“, sagt Maurer. Das hielt diesen aber nicht davon ab, einfach davonzurauschen – ohne sich um die anderen Beteiligten zu kümmern.

Das sei aber dringend notwendig gewesen, da der 54-jährige Beifahrer schwer verletzt wurde, macht Maurer deutlich. „Er erlitt mehrere Frakturen und befindet sich nach jetzigem Stand immer noch im Krankenhaus“, sagt der Polizist. Auch die anderen drei Insassen aus Rosenheim mussten mit leichten Verletzungen ambulant in Kliniken behandelt werden. Dass auch der Unfallverursacher schwerer verletzt wurde, davon geht Robert Maurer nicht aus.

Dieser Punkt dürfe bei Unfällen mit Fahrerflucht aber nie vergessen werden. „Es kann vorkommen, dass bei einem der Beteiligten der Schock oder die Schmerzen so groß sind, dass er weiterfährt, um zum Beispiel schnell ins Krankenhaus zu kommen“, erklärt Maurer. Dafür spreche derzeit aber nicht viel. „Dass er aber noch weitergefahren ist, ist ein Indiz dafür, dass es nicht schlimm bei ihm ist“, betont der Kommissar.

Allerdings fehlte vom Verursacher zunächst jede Spur. Das beschädigte Auto fanden die Polizisten nicht weit vom Unfallort entfernt. „Zudem haben wir vor Ort einige Spuren gesichert, die ebenfalls zum Tatfahrzeug gepasst haben“, sagt Maurer. Während am Unfallort gesucht wurde, war die Staatsstraße für rund zwei Stunden gesperrt, teilt die Polizei mit.

Und ein Fund sei dem Unfallverursacher dann zum „Verhängnis“ geworden: „Er hat seine Stoßstange beim Zusammenprall verloren, daran war das Kennzeichen befestigt“, sagt der Polizist. So habe der mutmaßliche Fahrer nun zumindest ermittelt werden können. Mehr will der Hauptkommissar dazu aber aus ermittlungstaktischen Gründen noch nicht sagen.

Verfahren läuft, harte
Konsequenzen drohen

Fest steht allerdings, dass gegen den Mann bereits ein Ermittlungsverfahren wegen des unerlaubten Entfernens vom Unfallort eingeleitet wurde. Und die Konsequenzen können hart sein. Je nach Schwere der Tat müssen Unfallflüchtige neben Geldstrafen und Fahrverboten unter Umständen auch mit einer Haftstrafe rechnen – bis zu drei Jahren.

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