Halfing – Seine letzte Ruhestätte fand auf dem Halfinger Friedhof Lorenz Böck, der im Alter von 77 Jahren nach einem schweren Fahrradunfall verstarb. Seit seiner Geburt lebte Lenz im Elternhaus in der Bahnhofstraße, wo er, umsorgt von seinen Eltern und den Geschwistern Hedi und Peter, in einer glücklichen Kindheit aufwuchs. Maler zu werden war sein Traumberuf und wurde für ihn zur Passion. Nach seiner Lehre in Endorf konnte er sich rühmen, dort fast jedes Haus zu kennen. Auch im Familien- und Freundeskreis war sein malerisches Geschick oft und regelmäßig gefragt. Arbeit war sein Leben und wer Lenz kannte der weiß, dass er es verstanden hat, sich seine Arbeit gut einzuteilen. Seine Einstellung zur Arbeit beschrieb er selbst humorvoll mit den Worten „ich bin der Arbeit nie davongelaufen, ihr aber auch nicht nachgelaufen“.
1979 heirate Lenz seine Eva, die er in seiner Stammwirtschaft Kollmann in Halfing kennenlernte. Mit der Geburt der Töchter Tini und Eva wurde die Familie komplett und er bei seinen drei Frauen zum „Hahn im Korb“, wie er es immer schmunzelnd erzählte.
Er liebte die Gesellschaft und nahm mit einem Lächeln auf dem Gesicht gerne andere, aber auch sich selbst, auf den Arm. Er besuchte gern den Stammtisch in Almertsham und jeden Donnerstag das dortige Weißwurstfrühstück. Er liebte die Abende bei den Halfinger Stockschützen, die er nur ausließ, wenn ein Spiel des TSV 1860 München auf dem Spielplan stand. Besonders stolz war er darauf, mit seiner Mannschaft im vergangenen Jahr noch den Ortsmeistertitel errungen zu haben. Auch Tischtennis hat er viele Jahre lang gespielt und er wurde dort aufgrund seiner Vereinstreue anerkennend Lenzi-Papa genannt. Neben diesen sportlichen Aktivitäten war Lenz seit seinem 17. Lebensjahr ein begeisterter „Taubenlackl“, dem insbesondere seine Brieftauben am Herzen lagen. Aus dieser Passion heraus war er Mitglied sowohl beim Halfinger Geflügelzuchtverein als auch beim Endorfer Brieftaubenverein, wo er eine Weile auch Vorstand war. Lenz war im ganzen Ort und darüber hinaus bekannt und beliebt. Aufgrund seines Wesens, seiner Geselligkeit und seiner malerischen Hilfsbereitschaft war es kaum verwunderlich, dass er auf seinem letzten Lebensweg von einer kaum überschaubaren Trauergemeinde begleitet wurde. böp