Hochstätt – „Altaich“, ein Schmuckkästchen-Dorf im Alpenland, bekommt vor gut 100 Jahren einen Bahnhof und steckt urplötzlich mitten im „Sommerfrischler-Fieber“. Durch die Initiative des rührigen Kramers und Vorstandes des neu gegründeten Fremdenverkehrsvereins, Karl Natterer (mit Martin Hainzl eine talentierte Rollenbesetzung), hat „Altaich“ nun Anschluss an die große weite Welt.
Diese Neuigkeit versetzt die Mitglieder des Verkehrsvereins, allen voran den Posthalter und Wirt Michael Blenninger (Theatertalent Georg Posch spielt diese Hauptrolle), in helle Aufregung. Skepsis ist zunächst auch beim Gemeinderat Xaver Schwarzenbeck (Georg Schildhauer) angesagt, ob sich Sommerfrischler in das abgelegene und verschlafene Dorf verirren könnten.
Da kommt der Spielwitz von Martin Posch, in der Rolle des Wirts-Knechts Martl Fasinger, in die Szenerie. Zuerst aufgebracht über die von Natterer verkündete Neuigkeit und über alles, was mit dem „Sommerfrischler“-Ansturm auf das Dorf hereinbricht, ist der „Hausl“ auf kein gutes Zureden ansprechbar. In dieser Stimmung gefangen, entgeht ihm auch, dass der Oberinspektor Josef Dierl aus München als erster Gast schon anwesend ist. Der bekommt den „Grant“ des Hausl zu spüren, verteidigt aber vehement sein Gastrecht. Spielleiter Alfons Altendorfer verkörpert diese Rolle des schneidigen Kavallerie-Offiziers in seiner originellen Spielweise.
Mit der Ankunft der ersten Feriengast-Familie Gustav Schnaase (Hugo Kapsner), seiner Gattin Karline (Rosmarie Schildhauer) und deren Tochter Stine (Vroni Altendorfer) ist die Überforderung des Wirtspersonals perfekt.
Wohin mit den Gästen, so die hilflose Reaktion des Wirts. Dazu kommt noch die unbeholfene Bedienung Resi (Katharina Schildhauer in trefflicher Spiellaune), die mit ihrer Unfreundlichkeit die Stimmung der Gäste vollends auf den Tiefstand bringt. So sieht es zuerst einmal nach sofortiger Wiederabreise aus.
Das Blatt ändert sich nach Ankunft weiterer Gäste überraschend schnell. So zeigte der Wirts-Knecht Martl Fasinger mit großer Bauernschläue plötzlich große Aufgeschlossenheit für neue Aufgaben. Der übernimmt Koffertransporte vom Bahnhof zu den Unterkünften der Gäste, soll aber auch als Bademeister fungieren, wofür ihm der Dorfschneider Adam Pilartz (Bernhard Wechselberger) eigens eine passende Kleidung schneidert. Auch des Schneiders Hoffnung auf bessere Geschäfte mit den „Sommerfrischlern“ führte zu mehr Aufgeschlossenheit für den Gästeandrang.
In die zunehmende Gastfreundschaft – auch die Liebschaft des Gemeinderates Xaver Schwarzenbeck mit der adretten Stine Schnaase blieb zum Kummer der Wirts-Bedienung Resi kein Geheimnis, hat sie sich doch vorher in den Xaver verliebt – platzt der Reitunfall des forschen Kavallerie-Offiziers Josef Dierl. Hinterlistig eingefädelt war dieser vom Posthalters Knecht und weckt Befürchtungen, dass der gute Ruf Altaichs Schaden nimmt. Trotz aller Turbulenzen kommt es am Ende zur Überraschung des schon bis zur Verzweiflung genervten Karl Natterer zu freudigen Bekundungen der Gäste, dass sie ihre „Sommerfrische“ wieder in Altaich verbringen wollen.
Der nächste Aufführungstermin ist am kommenden Freitag, 11. April, um 20 Uhr im Gasthaus Kapsner in Hochstätt. Karten gibt es an der Abendkasse.