Banditen-Alarm auch in Raubling

von Redaktion

Theatergruppe des Trachtenvereins „Edelweiß“ spielt „Banditn-Bagasch“ – Gelungene Premiere

Raubling – Banditen treiben sich derzeit nicht nur in Nußdorf, sondern auch in Raubling vermehrt herum. Dabei sollte man keine Gefahr für die Bevölkerung befürchten, eher für die Lachmuskeln der Zuschauer, die den Aufführungen der beiden Theatergruppen der Trachtenvereine „Alpenrose“ Nußdorf und „Edelweiß“ Raubling beiwohnen.

„Rein zufällig haben sich beide Theatergruppen die Komödie „Banditn-Bagasch von Ralph Wallner ausgesucht“, schmunzelt Raublings langjährige Spielleiterin Kathrin Obermair. „Das hatten wir auch noch nie, dass unser Patenverein aus Nußdorf die gleiche Theaterkomödie wie wir spielt.“ Nachdem die Bühne im Saal beim „Huberwirt z’Raubling“ von Bühnentechniker Sepp Kirchhuber senior in eine Halunkenspelunke „Zum hängenden Hansl“ verwandelt worden war und die junge Musikgruppe „Blechchaos“ zur Einleitung zünftig aufspielte, wartete das Premierenpublikum im voll besetzten Saal voller Spannung, bis die Laiendarsteller in ihre Rollen schlüpften und die „Banditn-Bagasch“ ihr turbulentes Treiben begann.

Allein der erste Blick auf die qualmende „Pfeifen Paula“ (Andrea Bauer) löste bereits größte Heiterkeit aus, die sich weiter steigerte, als sie angab: „Mia bringan koane Leit um und du Hallimasch (Peter Voit, der ihren Mann spielte) tua dei Schnitzerzeig da weg, bevor se no oana weh tuat. Mia dean Schlaftropfa in de Glasl vo de Gäst`, grampfen eahnane Zaster und schmeiß’n es wieda auf de Landstraß’.“

In der Komödie um den schrägen Wirt Hallimasch will die Banditenfamilie mit größtem Vergnügen ihre Gäste ausrauben. Da kamen der „großkotzige Gauner Rupp von Reizger“ (Sepp Kirchhuber junior) und sein „Handlanger Pfiff“ (Raphael Csirits) als Übernachtungsgäste gerade recht, um die „ersten Schlaftropfen“ heimlich beizumischen.

Allerdings unterläuft den Wirtsleuten mit Tochter „Lia“ (Anna Fichtmeier) ein verhängnisvolles Missgeschick. Als einer der besagten Gäste „umfoid wia a g’schossne Wuidsau“, wird der „Lia“ ganz bange: „Wia vui Tropf’n habt’s ihr ihm den geb’n?“ Statt der abgesprochenen drei Tropfen waren es gar zwölf. „Seid’s ihr denn narrisch“, schimpft Lia.

Schließlich muss „Nachbarin Wilma“ (Elli Deboy), die aussehe „wia a Ochs im Krippenspui“, eingreifen und ordnet Hallimasch und Paula strikt an: „Ihr tragt’s jetz den Bewusstlosen ins Haus.“ „Jetz hama de erste Leich seit 300 Jahr in dera Wirtschaft“, befürchtet Hallimasch. Als eines der „Opfer“ wieder halbwegs zu sich kommt und im Holztrog seinen Kopf im vermeintlich frischen Regenwasser kühlen will, merkt Paula grinsend an: „Do hob i gestern mei Hämorrhoiden-Sitzbad g’nomma.“ Als auch noch der „Verbrecher Schlitzer Vinz“ (Sebastian Land) und seine „Trinkgeld Rosi“ (Elena Vodermaier) sowie ein mysteriöser Fremder auftauchen, gerät das ganze „Geschäftsmodell“ völlig außer Kontrolle.

„Wenn’s eich gfoin hot, dann sagt’s es weida“, gab Trachtenvereinsvorstand Anderl Obermair dem Publikum, darunter einige Besucher aus den Oberland Werkstätten Miesbach als „Fanclub“ von Elli Deboy, mit auf den Nachhauseweg. Dem kaum enden wollenden Beifall nach zu schließen, war schnell klar, „sche war’s, lustig war’s, soiche Bandit’n hama gern“. Weitere Aufführungen sind am Samstag, 12., und Sonntag, 13. April, jeweils um 19.30 beim Huberwirt in Raubling. Franz Ruprecht

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