Bad Feilnbach plant Millionen-Investitionen

von Redaktion

Bad Feilnbachs Kämmerin Maresa Nagl spricht von einer zunehmend schwierigeren Finanzlage für Kommunen. Und dennoch will die Gemeinde in den kommenden Jahren Millionen in diverse Projekte investieren. Wohin die Gelder fließen sollen.

Bad Feilnbach – Die Gemeinde Bad Feilnbach hat mit dem beschlossenen Haushaltsplan sowie dem dazugehörigen Finanz- und Investitionsplan die finanziellen Schwerpunkte für das laufende Jahr und die kommenden drei Jahre festgelegt. Besonders stark im Fokus stehen dabei das Gewerbegebiet Eulenau und der geplante Rathausneubau, die beide das Ortsbild und die wirtschaftliche Entwicklung der Gemeinde langfristig prägen sollen.

Gewerbegebiet und
Rathaus-Neubau

Für die Erschließung des neuen Gewerbegebiets Eulenau sind bereits 2025 erste Ausgaben in Höhe von 450000 Euro für allgemeine Tiefbaumaßnahmen eingeplant. Im Folgejahr sollen eine Million Euro in die Straßenerschließung fließen, zwei Millionen Euro in den Anschluss an das Kanalnetz sowie 750000 Euro in die Wasserversorgung.

Auf der Einnahmenseite rechnet die Gemeinde mit einem kräftigen Rückfluss: Allein 2026 sollen durch Grundstücksverkäufe mehr als zwölf Millionen Euro eingenommen werden, 2027 werden weitere zehn Millionen Euro erwartet.

Auch der Neubau des Rathauses nimmt konkrete Formen an. Für dieses Jahr sind zunächst 250000 Euro für Planungskosten vorgesehen. Im Jahr 2026 sollen 3,65 Millionen Euro investiert werden, im Jahr 2027 folgen weitere 7,5 Millionen Euro.

Darüber hinaus begleitet die Gemeinde ein weiteres Bauprojekt in Au: das Trogerhaus. Dafür sind im laufenden Jahr 500000 Euro im Haushalt eingeplant. In den Jahren 2026 und 2027 folgen jeweils eine Million Euro, 2028 nochmals 500000 Euro.

Zur teilweisen Gegenfinanzierung rechnet die Gemeinde mit Investitionszuweisungen in Höhe von 900000 Euro im Jahr 2026, 700000 Euro im Jahr 2027 und 500000 Euro im Jahr 2028. Ein weiteres Infrastrukturprojekt ist der Ausbau der Achthaler Straße in Au. Hierfür sind im aktuellen Haushalt 500000 Euro angesetzt, für 2026 weitere 1,5 Millionen Euro. Die Höhe möglicher Fördermittel steht noch nicht endgültig fest, im Finanzplan sind vorsorglich 200000 Euro als Einnahme verbucht. Für den Ringschluss am Reithof sind 675000 Euro im Plan enthalten.

Im Gemeindeteil Au ist außerdem eine neue Kindertagesstätte geplant. Für 2025 sieht der Haushalt dafür 300000 Euro an Planungskosten vor, 2026 sollen 1,27 Millionen Euro in den Containerbau investiert werden. Auch der Erwerb der bestehenden Kita „Tannenhof“ in Bad Feilnbach findet sich im Zahlenwerk wieder: Hierfür werden in diesem Jahr Investitionszuweisungen in Höhe von 315000 Euro erwartet.

Der Haushalt enthält wie üblich auch Ausgaben und Einnahmen im Bereich Grundstücke. So plant die Gemeinde, heuer Grundstücke im Wert von 1,93 Millionen Euro zu erwerben. Im Gegenzug wird durch Verkäufe ein Ertrag von rund 4,78 Millionen Euro erwartet. Für das Jahr 2026 ist ein weiterer Grunderwerb in Höhe von einer Million Euro vorgesehen. 2027 und 2028 rechnet die Gemeinde mit jeweils einer Million Euro an Einnahmen durch Grundstücksverkäufe. Zusätzlich sollen in den Jahren 2025 und 2026 jeweils 400000 Euro aus dem Verkauf von Flächen im Rahmen des Projekts „Heimat Bad Feilnbach“ in die Gemeindekasse fließen. An Ausbaubeiträgen für den Waldweg sind im kommenden Jahr 675000 Euro eingeplant.

Auch in weitere Infrastrukturmaßnahmen investiert die Gemeinde heuer. Für den Anschluss der Nahwärmeversorgung an der Schule in Bad Feilnbach stehen 550000 Euro im Haushalt. Eine Förderung in Höhe von 202000 Euro wird im kommenden Jahr erwartet. Darüber hinaus fließen jeweils 250000 Euro in den allgemeinen Straßen- und Brückenbau, in die Erschließung des Waldwegs, in Maßnahmen an Wasserläufen, in die Sanierung des Faulbehälters der Kläranlage sowie in den Stollen in Deisenried.

Der Umbau des bestehenden Rathauses ist ebenfalls mit 250000 Euro veranschlagt. Ein weiteres Projekt ist die Verlegung des Grüngutlagers, für die Kosten in Höhe von insgesamt 468000 Euro eingeplant sind. Diese sollen in diesem und im kommenden Jahr vom Landkreis übernommen werden.

Appell an die
Gemeinderäte

Kämmerin Maresa Nagl betonte im Gemeinderat, dass die finanzielle Situation für Kommunen insgesamt zunehmend schwieriger werde. „Steuerschätzungen gehen von stagnierenden Steuereinnahmen und einem massiven Ausgabenanstieg aus“, erklärte sie. Zwar könne die Situation derzeit durch Sparmaßnahmen und eine stabile Kreisumlage noch etwas abgefedert werden, doch die Aussichten seien verhalten.

„Die Prognosen für die Kreisumlage und die Gewerbesteuer sind eher negativ“, so Maresa Nagl in der jüngsten Sitzung. Sie appellierte an die Gemeinderäte, sämtliche Ausgaben genau zu prüfen und bei der Haushaltsaufstellung stets den Vorrang der Pflichtaufgaben vor freiwilligen Leistungen zu wahren.

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