Achenmühle – „Was lange währt, wird endlich gut“, so heißt es. Gemeinderat und Verwaltung hatten viel Überlegung und Planungsarbeit in die Gestaltung des Dorfplatzes in Achenmühle gesteckt und dabei versucht, die Bürger intensiv zu beteiligen. Ob diese den Platz am Ende als vertane Chance oder als großen Wurf einstufen würden, war vorab nicht abzusehen.
„Wunderschön
geworden“
Der Verlauf des Eröffnungstages ließ den Gemeinderat und die anwesenden Mitglieder der Verwaltung jedoch zunehmend strahlen: Der Platz war voll. Und die Äußerungen, die zu hören waren, waren durchweg positiv. Sie reichten – je nach Temperament – von einem kurzen „Passt“ bis zu einem euphorischen „Ist einfach wunderschön geworden!“.
Der Platz hat eine großartige Verwandlung erlebt. Man muss sich vor Augen führen, wie er früher aussah: ein öder Parkplatz mit reichlich Schlaglöchern. Nichts von einer attraktiven Dorfmitte, die das Straßenband Achenmühle gebraucht hätte. Bürgermeister Simon Hausstetter erzählte bei seiner Eröffnungsrede, dass er von seinen Bürgermeisterkollegen immer komisch angeschaut worden sei, wenn er von dem Projekt der Dorfplatzerneuerung erzählte: „Achenmühle? Dorfplatz? Welcher Dorfplatz?“.
Jetzt hat Achenmühle seinen Dorfplatz. Und er ist, was ein solcher sein soll: Ein attraktiver Anlaufpunkt mit einem kleinen Eiscafé in der Mitte, der Eiscaférina, in dem die Familie Gschwendtner auch ihr Rinser Natur-Eis anbietet.
Dazu eine Platzgestaltung, die zum Verweilen einlädt. Bereits am Freitag und Samstag war der Platz dicht bevölkert, als die Eiscaférina inoffiziell geöffnet hatte, um Einrichtung und Arbeitsabläufe im neuen Bau auszuprobieren. Damit ist bewiesen, dass der Zulauf am Sonntag nicht dem offiziellen Termin geschuldet war. Die Leute kommen auch ohne äußeren Anlass, der Platz selbst und das gute Eis genügen offenbar. Dabei waren am Freitag und Samstag zwei Attraktionen des Platzes noch gar nicht in Betrieb: Zum einen der gut bestückte Spielplatz, der dafür sorgen wird, dass in Zukunft junges Leben in Achenmühles Dorfmitte tobt.
Es dauert noch ein paar Wochen, bis es so weit ist, denn das Gras auf der Fläche muss noch anwachsen. Die zweite Attraktion war ab Sonntag geöffnet: eine „Büchergondel“, eine Minibücherei in einer ausrangierten Seilbahngondel, gespendet von der Firma Garaventa.
Wem Eis zu schlecken, Kaffee, Wein, Bier oder Spezi zu trinken und dabei den anderen Gästen zuzuschauen noch nicht genug ist, kann in der Gondel nachsehen, ob sich dort eine ansprechende Buchbegleitung findet.
Kurz: Die lange und gründliche Überlegung, die in dem Achenmühler Dorfplatz steckt, hat sich am Ende ausgezahlt. Bürgermeister Hausstetter lobte alle beteiligten Bürger und Vereine, alle Planer und Firmen, aber auch den Gemeinderat: Es sei gelungen, in der Planungsphase und bei den Details hart zu diskutieren, am Ende aber doch geschlossen an einem Strang zu ziehen. Das sah Simon Hausstetter als ein Beispiel für gemeindliche Zusammenarbeit in ihrem besten Sinn.