„War für mich die Hölle“ – Anschlag auf Moritz und Maxi in Flintsbach?

von Redaktion

Antonia Fischhaber-Strobl entdeckt zahlreiche Todesfallen im eigenen Garten – In Bad Aibling tauchen Fleischköder mit Schrauben und Draht auf

Flintsbach – Für Antonia Fischhaber-Strobl sollte der vergangene Samstag ein Tag wie jeder andere werden. So dachte sich die Flintsbacherin auch nichts dabei, als sie ihre Hunde Maxi und Moritz wie üblich gegen sechs Uhr morgens in den Garten ließ. Doch dann entdeckte sie mehrere, mit Rasierklingen präparierte Würstchen auf ihrem Grundstück.

„Es war noch ein bisschen finster“, erinnert sich Fischhaber-Strobl. Sie lebt in einem Haus im Ortsteil Fischbach. „Etwa zwei Meter vom Gartenzaun entfernt lagen in einigem Abstand zueinander insgesamt rund acht solcher präparierten Stücke“, erzählt die 53-Jährige.

Sofort habe sie nach ihren Hunden geschaut. Die Labrador-Schäferhund-Mischlinge seien schon im Garten herumgelaufen. „Sie haben bereits irgendwas gefressen und ich habe total Panik bekommen“, sagt Fischhaber-Strobl. An der Stelle, wo die Hunde zuvor unterwegs waren, fand sie später noch zwei weitere Rasierklingen. Da habe sie sich gedacht, dass jetzt ohnehin alles zu spät sei. „Mir ist langsam bewusst geworden, dass jemand auf meinem Grundstück gewesen sein muss“, sagt die Flintsbacherin. So schnell wie möglich habe sie alle Beweisstücke eingesammelt und sei zur Polizei gefahren, um Anzeige zu erstatten. „Ich hoffe, wir finden diesen grausamen Menschen, sodass wir in unserem Zuhause wieder sicher sein können“, betont sie.

Auf OVB-Anfrage bestätigt die Polizeiinspektion Brannenburg, dass bei ihnen Anzeige erstattet wurde. „Da Tiere im Sinne des Strafgesetzbuches als Sachen anzusehen sind, werden die Ermittlungen wegen versuchter Sachbeschädigung geführt“, erklärt ein Sprecher.

Die Ermittlungen laufen. Doch wie stehen die Chancen, den Täter zu fassen? „Eine offizielle Aufklärungsquote zu solchen Delikten ist nicht erfasst“, erklärt der Polizeisprecher. Der entscheidende Faktor sei für gewöhnlich, ob es Hinweise aus der Bevölkerung gibt. Sollte der Täter gefasst werden, könnte er durchaus bestraft werden. „Bis zu zwei Jahre Gefängnis oder Geldstrafe“ sind möglich.

Im Gebiet der Polizei Brannenburg sind solche Fälle selten. „Es kommt gelegentlich vor, dass vergiftete Köder ausgelegt werden, allerdings gesamtheitlich betrachtet eher selten“, betont der Polizeisprecher. Köder mit Rasierklingen seien deutlich seltener. „Aktuell liegen uns keine weiteren Meldungen zu diesem Phänomen vor“, sagt er.

Für Fischhaber-Strobl geht der Albtraum wohl noch weiter. „Der ganze Samstag war für mich die Hölle“, sagt sie. Schließlich habe sie nicht gewusst, ob ihre Hunde einen der Köder gefressen hatten. „Ich konnte aber nichts machen. Deshalb habe ich nur immer wieder geschaut, ob sie normal fressen und ob sie spucken“, erzählt Fischhaber-Strobl.

Glücklicherweise sei ihren Hunden aber nichts passiert. „Wir haben mehr als fünf Schutzengel gehabt“, sagt die Flintsbacherin. Sie glaubt, dass die Aktion gezielt gegen sie gerichtet war. „Es war bei uns im Grundstück, also sollte es vermutlich meine Hunde treffen.“

Fischhaber-Strobl versteht nicht, wie jemand so etwas tun kann. „Das sind einfach kranke, gestörte Menschen, die Tiere und insbesondere Hunde nicht ausstehen können“, sagt sie. Sicher fühlt sie sich nun nicht mehr. „Unsere Vermutung ist, dass der Täter es noch einmal probieren wird. Vielleicht auf eine andere Art und Weise“, sagt Fischhaber-Strobl. Deshalb hat sie jetzt einige Maßnahmen ergriffen, um ihre Hunde zu schützen. „Wir werden das Grundstück ab sofort Videoüberwachen“, sagt sie. Außerdem will sie Bewegungsmelder anbringen. „Die Hunde lasse ich nur noch an der Leine“, betont Fischhaber-Strobl.

Der Fall in Flintsbach ist nicht der Einzige, der die Hundefreunde in der Region aufwühlt. Auch in Bad Aibling wurden am Wochenende Fleischköder entdeckt, die mit „Schrauben und Draht“ versehen waren. Der Vorfall ereignete sich an der Mangfall im Bereich der Radlbrücke. Auch hier sind die Hintergründe noch völ lig unklar.Magdalena Aberle

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