Kiefersfelden – Mit ordentlicher Maschinenkraft und menschlichem Know-how wurde die etwa zwei Tonnen schwere Innfähre jüngst aus ihrem Winterquartier in ihren neuen Hafen am Innufer verbracht. Unter der Leitung des stellvertretenden Bürgermeisters Sepp Goldmann ergriff der Hebekran das filigrane Holzboot und hievte es gekonnt und sicher von der Kieferbachbrücke in den Kieferbach. Von dort aus startete die Fähre dann zu ihrer diesjährigen „Jungfernfahrt“ in Richtung ihres neuen „Hafens“ am Inn, wo sie in Zukunft auch bei Sturm und Hochwasser sicher sein sollte.
Treibholz
beschädigte alte Fähre
Der alte Liegeplatz wurde aus Sicherheitsgründen aufgegeben, da die Vorgängerfähre vor etwa zwei Jahren durch von im Hochwasser des Inns treibende massive Holzstämme schwer und irreparabel beschädigt worden war.
Ab 1. Mai bis Kirchweihsonntag, heißt es endlich wieder „Fährmann“ oder auch „Fährfrau, hol über“. Täglich von 10 bis 17 Uhr ist die einzige Wasserverbindung zwischen Kiefersfelden und Ebbs am Kaisergebirge zu buchen, die Überfahrt kostet zwei Euro. Die seilgebundene Innfähre ermöglicht nicht nur die Überfahrt über den Inn, sondern auch den Übertritt über die Landesgrenze von Bayern nach Tirol.
Die nach alter Handwerkskunst hergestellte und aus Lärchenholz gefertigte neue „Plätte“ hat eine Länge von elf Metern, eine Breite von knapp drei Metern und bietet zwölf Fahrgästen und Fahrrädern Platz. Sie ist bereits seit dem vergangenen Jahr unfallfrei im Einsatz und wird an einem Hochseil sicher vom bayerischen zum Tiroler Innufer geführt und natürlich auch wieder zurück. Allerdings erfordern der Aufstau des Flusses und die damit langsamer gewordene Fließgeschwindigkeit manchmal den Einsatz eines die Wasserkraft unterstützenden, umweltfreundlichen Elektroantriebs.
Die ehemalige Fähre des Eisenhüttenwerkes ist bis heute in Betrieb, und das nunmehr etwa seit dem Jahre 1770. Die Überfahrt mit der Fähre ist weiter ein idealer Start für Wanderungen und Radtouren entlang des Inns. Sie ist aber auch ein Stück Heimatgeschichte und ein Zeichen der Verbundenheit zwischen Bayern und Tirol.