Wo das Spielen Geschichte schreibt

von Redaktion

Sonderausstellung im Müllner Peter Museum wird am 1. Mai eröffnet

Aschau – Das Müllner Peter Museum Sachrang öffnet am Donnerstag, 1. Mai, um 14 Uhr wieder seine Pforten. Die Sonderausstellung 2025 „Spui ma zam“ zeigt Spannendes rund um das gemeinsame Spielen. Von altem römischen Spielzeug bis hin zu Spielsachen der Familie von Cramer-Klett, vom Hoagascht zum Schafkopf gibt es viel zu entdecken und zu bespielen.

Um 15 Uhr präsentiert Norbert Kästle einige Stücke auf der Phonola, einer Selbstspielapparatur am Klavier, die er dem Museum als Dauerleihgabe zur Verfügung stellt.

Unterschiedliche
Bedeutungen

„Spielen wir zusammen“ hat je nach Betonung und Kontext unterschiedlichste Bedeutung: Kinder kamen schon in der Steinzeit mit Steinen und selbst gebastelten Puppen zum Spielen zusammen, später mit Würfeln, Kreiseln und Murmeln: Heute treffen sich Menschen zum digitalen gemeinsamen Spiel. „Spielen wir zusammen“, das trifft aber auch auf Menschen wie den Müllner Peter zu, die sich zum gemeinsamen Musizieren (Hoagascht) verabredeten, auf Erwachsene, die sich – wie schon die alten Ägypter an Brettspielen ähnlich dem heutigen Backgammon – zusammen vergnügen.

Der Satz trifft aber auch auf Zusammenkünfte zu Rollenspielen als Zerstreuung zu und auf die gefahrlose Konfliktbewältigung als Voraussetzung für Theater und Oper: vom Spiel zu Ehren der Götter bis zum Passionsspiel, von Wettkampfspielen wie Olympia bis zur Bundesliga, von Gesellschaftsspielen bis zum Glücksspiel mit Würfeln und Karten.

Zu den Aspekten der Ausstellung gehört das Spiel als freiwillige Handlung, das sein Ziel im Gefühl der Spannung und Freude und in einer Auszeit vom Alltag hat. Kinderspielzeug etwa war zu allen Zeiten und in allen Gesellschaftsschichten ein Spiegel der Erwachsenenwelt: von den Zinnsoldaten, dem Holzbauernhof zur Puppenküche. Das gemeinsame Spielen war in allen Zeiten und Generationen sowie Gesellschaftsschichten eine wichtige Komponente und wird es auch bleiben.

Zum Anschauen und
zum Bespielen

Die Sonderausstellung ist ein kleiner Streifzug durch diese Zeiten und will dazu ermuntern, wieder öfter gemeinsam zu spielen, statt sich einsam digital berieseln zu lassen. Es warten auf die Besucher römisches Spielzeug, Murmeln und Kreisel, geschnitzte Tiere, alte Hof- und Schulhofspiele, Holzzoo und Bauernhöfe, Puppen und Puppenküchen, Steiff-Tiersammlung, Kasperltheater, Marionetten, Krippen, Kartenspiele, Orakelspiele, Zinnfiguren, Blechspielzeug, Spielzeuge der Familie von Cramer-Klett, anlässlich des Jubiläums „150 Jahre Familie von Cramer-Klett im Priental“ und viele mehr. Einige Objekte sind nur zu bestaunen, aber viele laden ein, einfach zu spielen und sich der Freude des Spielens, unabhängig vom Alter, hinzugeben. Informationen unter www.muellner-peter-museum.de. Re

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