Sparen und investieren zugleich

von Redaktion

Bürgerversammlung Söchtenau – Schulden, Bildung und Infrastruktur prägen Haushalt

Söchtenau – Bürgermeister Bernhard Summerer konnte auf der Söchtenauer Bürgerversammlung im Gasthaus zur Post zahlreiche Bürger, darunter auch Alt-Bürgermeister Sebastian Forstner, begrüßen. Marco Binder, seines Zeichens Zweiter Bürgermeister, übernahm den „trockenen Part“ der Zahlen. Der Verwaltungshaushalt macht 6,67 Millionen Euro aus, der Vermögenshaushalt 4,69 Millionen Euro. Die Gewerbesteuereinnahmen liegen bei 1,01 Millionen Euro, die Einkommensteuerbeteiligung bei knapp 1,9 Millionen Euro und die Schlüsselzuweisung bei knapp 700000 Euro.

Kreisumlage
„tut uns weh“

Binder machte in dem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass Söchtenau bei der Umlagekraft an 42. Stelle von den 46 Landkreis-Gemeinden liege. Die Personalausgaben schlagen mit 1,98 Millionen Euro zu Buche, die Kreisumlage mit 1,64 Millionen. Eine Summe, die fast der Einkommensteuerbeteiligung entspreche: „Das tut schon weh.“ Dass aber aus dem Verwaltungshaushalt dem Vermögenshaushalt ein Betrag von knapp 800000 Euro zugeführt werden konnte, bezeichnete Binder als gutes Ergebnis. Binder wies dennoch darauf hin, dass in den kommenden Jahren viele Aufgaben, verbunden mit höheren Kosten, auf die Gemeinde zukommen. Sei es die Schulverbandsumlage für die Mittelschule in Bad Endorf, der Erweiterungsbau des Kindergartens in Schwabering, die Ganztagsbetreuung, die Wasserversorgung, das Neubaugebiet Untershofen Mitte II oder die Weiterführung des Geh- und Radwegs Richtung Prutting. Und wie geht es weiter mit der Kreisumlage? Das alles sei „alles andere als rosig“.

Zum Schluss ging Binder noch auf den Schuldenstand der Gemeinde ein: Auf jeden Einwohner entfallen also 420 Euro Schulden. Das sei zwar geringer als der Landesdurchschnitt, aber gebe dennoch Anlass zur Sorge, sagte Binder. Denn: Bei der Grundsteuer A und B mit 325 v.H. sei man über dem Landkreisdurchschnitt, und mit 340 v.H. bei der Gewerbesteuer sei man fast gleichauf mit dem Landkreisdurchschnitt. „Das wird uns einige Anstrengungen kosten.“

Bürgermeister Summerer legte weitere gemeindliche Maßnahmen dar. Die Zahl der Bauanträge sei in 2024 gegenüber dem Vorjahr von 24 auf 17 gesunken. In dem Zusammenhang bat er auch darum, die Baugenehmigungen vom Landratsamt komplett zu lesen: „Nicht nur das Wort Baugenehmigung.“

Bezüglich Erweiterung und Umbau des alten Feuerwehrhauses in Schwabering zum Kindergarten gab Summerer bekannt, dass der Einzug spätestens zum Sommer 2026 geplant sei. Investitionskosten: zwei Millionen Euro, davon aber rund die Hälfte gefördert. Was den Anspruch auf Ganztagsbetreuung der Grundschüler ab dem Schuljahr 2026/27 angeht, so sei die Gemeinde gut dabei. Man habe sich mit den Nachbargemeinden zusammengetan und werde schon zum 1. September 2025 die längere Mittagsbetreuung mit der Awo starten. Er sehe das „als Service und als Probelauf“. Der Bedarf sei da, es gebe schon jetzt 24 Anmeldungen. Problematischer sei es mit der Ferienbetreuung: Da sei man noch auf der Suche nach einer Lösung, gern auch in Zusammenarbeit mit den Nachbargemeinden.

Der Neubau der Mittelschule in Bad Endorf komme gut voran, sagte Summerer weiter. Stand heute liege man im Plan, die Kosten seien allerdings um 1,8 Prozent überschritten. Bezüglich des Straßen- und Wegebaus betonte Summerer, dass die Erschließung in Untershofen schon ziemlich vorangeschritten sei. Im kommenden Jahr sollen die Grundstücke vergeben werden. Ebenso komme man mit dem Weiterbau des Geh- und Radwegs Richtung Prutting und dem Sturzflutrisikomanagement gut voran. In Schwabering habe man mit den ersten Maßnahmen schon angefangen.

Auch für die Feuerwehr konnte der Bürgermeister mit positiven Neuigkeiten aufwarten: Das neue TLF, das mit rund 520000 Euro zu Buche schlägt, werde bald geliefert. Abschließend warb der Rathauschef noch um rege Beteiligung bei der 1101-Jahr-Feier, die vom 23. bis 26. Mai stattfindet.

Teure Tunnel für Kröten und Frösche

Nur wenige Nachfragen gab es in der anschließenden Fragerunde. Diese bezogen sich zum einen auf den geplanten Radweg Richtung Prutting. Auf der Staatsstraße 2360 sollen acht Tunnelbauwerke für Frösche und Kröten eingebaut werden, was einige Bürger für einen enormen Aufwand hielten. Summerer sagte, dass er noch auf die Reaktion aus dem Straßenbauamt warte.

Eine weitere Nachfrage betraf das Vorankommen des Sturzflutrisikomanagements. „Wir nehmen das Thema ernst“, betonte Summerer. Zum Schluss bedankte sich Summerer bei allen, die sich in der Gemeinde in das Gemeindeleben einbringen.

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