Kurioses Liebes-Chaos im Pfarrstadl

von Redaktion

„Die Annonce“ sorgt mit humorvollen Verwechslungen für viel Premierenapplaus

Großholzhausen – Wenn die Theater-Musi ihre Instrumente erklingen lässt, dann wird es Zeit, dass die Darsteller auf die Bühne treten. Kaum haben die Mannen um Hannes Hartig ihre Einführungsmusik aus den 1920er-Jahren beendet, erklingt im Großholzhausener Pfarrstadl nur noch „Geklimpere“, das regt „die Bormann“ wie auch die „stinkenden Farben“ in ihrem Gebäude fürchterlich auf. Schließlich sieht sie nur noch eine Möglichkeit, das problematische Zusammenleben in ihrem Gebäude zu lösen: „Die Annonce“.

Stück zu Ehren von Sepp Rechenauer

Eine besondere Herausforderung war es für die Darsteller vom Pfarrstadl-Theater Großholzhausen, die Boulevardkomödie „Die Annonce“ in drei Akten auf die Bühne zu bringen. „Wir haben es auch zu Ehren unseres langjährigen Spielleiters Sepp Rechenauer, dem „Hagl Sepp“, ausgewählt, da er es in seiner 30-jährigen Zeit als Leiter auch auf dem Notizzettel hatte, aber beim Lesen bereits erkannt hatte, wie schwierig es zu spielen ist und die passenden Darsteller zu finden seien“, so Regisseurin Josefa Kern bei der Begrüßung. Unter den Premierenbesuchern freute sie sich, neben Rechenauer auch Gründungsmitglied Michael Millauer sowie das Raublinger Bürgermeisterdreigestirn Olaf Kalsperger, Wolfgang Rechenauer und Monika Marx willkommen heißen zu können. Von Anfang an blieben die Lachmuskeln im restlos voll besetzten Pfarrstadel ständig strapaziert.

Die alternde Schauspielerin „Agathe Bormann“ (Martina Schweizer) bewohnt in den 1920er-Jahren zusammen mit „Dienstmädchen Vroni“ (Marianne Köllmeier), der Malerin „Marie“ (Agnes Gasteiger) und „Klavierlehrerin Anni“ (Christine Weyerer) ein großes Haus. Das Zusammenleben verläuft mit erheblichen Problemen. Schließlich ist die alternde Schauspielerin „Agathe Bormann“ auf der Suche nach einem Mieter für ihr Haus, da sie Annis lärmendes „Geklimper“ und Maries „stinkende Farben“ nicht länger ertragen will. Anni sucht einen Klavierspieler, Marie ein Spartakus-Modell und Vroni einen Mann zum Heiraten. Schließlich geben alle vier Frauen unabhängig voneinander eine „Annonce“ in der Tageszeitung auf. Es dauert nicht lange, da erscheinen die angelockten Herren tatsächlich, und es wird kurios, ja turbulent.

„Spartakus Malermodell“ (Jakob Kreckl) lässt seine Muskeln spielen, seine Körperqualitäten glänzen und zeigt, was „unter seinen Klamotten“ steckt, das Publikum jubelt. Bormann, die eigentlich einen Mietinteressenten erwartete, weiß nicht recht, wie ihr geschieht, ist aber trotzdem von dem muskulösen „Spartakus“ schwer beeindruckt. Nur noch mit einem „goldenen Lendenschurz“ bekleidet, entfährt es ihm: „Ich hätte nie gedacht, dass ich in den Armen der bekannten Bormann liege und das nackert.“

Auch ein „Heiratskandidat“ (Michael Gruber), ein „Klavierschüler“ (Lucas Pfob) und ein „Wohnungssuchender“ (Tobias Kern) hatten „Die Annonce“ gelesen und trudelten nacheinander ein. Nur dumm, dass keine der Damen, die die Annoncen aufgegeben haben, den passenden Interessenten zu Gesicht bekommt. Alle mussten sich vorerst den resoluten Vorgaben der Damen beugen, bis sie nur noch in der Unterwäsche auf der Bühne standen. „Doch wer kriegt jetzt wen, wann löst sich das Chaos auf, wir singen Männer, Männer alle sind sie wunderbar, ob klein und groß, ob dick oder dünn, wann sind sie da?“, sang das Quartett Anna Schober, Marianne Deindl, Uschi Antretter und Bernadette Millauer musikalisch begleitet von Christian Rosenberger und ernteten tosenden Applaus.

Größter Respekt
für die Darsteller

Der Schlussapplaus wollte schier nicht enden und war der beste Lohn für eine perfekte Premiere. „Größter Respekt, einfach perfekt, mit welcher Hingabe sie die Rollen verkörpern, wir hatten das Stück auch schon im Sinn, es war uns aber zu schwer“, so das Resümee vom „Hagl Sepp“, dessen Wort schon ein Schwergewicht ist.

Die Auflösung „Wer jetzt wen kriegt“ gibt es am morgigen Freitag, Samstag, 10., und Freitag, 16. Mai, jeweils um 20 Uhr im Pfarrstadl. Nachdem diese Termine bereits ausverkauft sind, gibt es am Donnerstag, 15. Mai, eine Zusatzvorstellung. Die Kartenreservierung ist immer donnerstags und freitags von 10 bis 12 Uhr unter der Telefonnummer 0157/57159711 möglich.

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