50 Jahre Hartsee-Rundweg

von Redaktion

Eggstätt feiert Jubiläum mit Wanderungen und Familienprogramm

Eggstätt – 50 Jahre Hartsee-Rundweg: Passend zum deutschlandweiten „Tag des Wanderns“ lädt Eggstätt am morgigen Mittwoch Einheimische und Gäste zum gemeinsamen Umrunden des Hartsees ein. Knapp sechs Kilometer lang ist der romantische und kinderwagentaugliche Wanderpfad durch das Naturschutzgebiet. Vorbei an den großen und kleinen Seen sowie der einmaligen Flora und Fauna der Eggstätt-Hemhofer Seenplatte, die wiederum seit 1939 Teil eines der ältesten Naturschutzgebiete Bayerns ist.

Bewegung und
Informationen

Zum Jubiläum gibt es verschiedenste Angebote. Hobby-Läufer haben direkt um 15 Uhr die Möglichkeit, mit der Eggstätter Berglauf-Weltmeisterin Kerstin Esterlechner eine kurze, aber knackige Runde um den Hartsee zu drehen. Tipps und Tricks für den perfekten Lauf sind inklusive. Um 15.30 Uhr geht es unter fachkundiger Anleitung durch die Diplom-Biologin und Naturpädagogin Ursula Bernritter in die einmalige Eiszerfalllandschaft der Seenplatte. Um 16 Uhr lädt dann Bürgermeister Christoph Kraus alle Kinder zu einer Schnitzeljagd ein.

Historisch wird es gegen 16.30 Uhr, wenn Ortsarchivar Peter Fenzl bei seiner Hartsee-Runde die ein oder andere geschichtliche Anekdote erzählen wird. Denn der mit knapp 40 Metern tiefste See der Eggstätt-Hemhofer Seenplatte ist auch der einzige mit einem oberirdischen Auslauf – und zwar in die Hartsee-Achen. Bereits in den 1920er-Jahren versuchten Geologen, Naturfreunde und Botaniker diese sensible Eiszerfalllandschaft mit ihren wertvollen Lebensräumen unter besonderen Schutz zu stellen.

Im Jahr 1939 wurde dann das Naturschutzgebiet eingerichtet, 1982 die Schutzgebietsverordnung aktualisiert und 1989 um das Bootsfahr- und Surfverbot erweitert. Im Jahr 1996 riefen dann die beiden Landkreise Rosenheim und Traunstein das landkreisübergreifende Naturschutzprojekt „Biotopverbund Eggstätt-Hemhofer Seenplatte und Seeoner Seen“ ins Leben.

Zentrales Ziel des Biotopverbundes ist es, als Wanderkorridor für Flora und Fauna zwischen den beiden Naturschutzgebieten zu fungieren. So soll ein großflächiger, zusammenhängender Lebensraum geschaffen werden, um die einmalige Artenvielfalt für die nachfolgenden Generationen zu erhalten. Genauso wie der Naturschutz gehört aber auch die Nutzung als Naherholungsgebiet zur Geschichte der Eggstätt-Hemhofer Seenplatte und insbesondere des Hartsees dazu.

Bereits ab 1880 stellte der ursprünglich aus Bad Aibling stammende Schreiner Nikolaus Kiener, besser bekannt als der „Bankerldichter“, an den Wanderwegen Ruhebänke mit originellen Versen auf. Schon lange vor Aschau war Eggstätt damit damals ein „Bankerldorf“ der ersten Stunde.

Historische Briefe und Reiseberichte von vor 1900 belegen, dass der See dank seiner tollen Wasserqualität und der schönen Badestelle schon damals Gäste aus nah und fern angezogen hat. Auch heute noch ist die Badestelle und das terrassenförmige Ufergelände mit einer neuen, rund 500 Quadratmeter großen Liegefläche und dem weitläufigen Freizeitgelände mit diversen Sportmöglichkeiten wie Minigolf, Fußball-Kleinfeld, Beachvolleyball, Basketball und Tischtennis ein Aushängeschild für die Gemeinde.

Perfekt zum
Baden

Bei der Jubiläumsfeier wird keiner leer ausgehen: Jeder Teilnehmer, der den See umrundet – egal ob bei einer geführten Wanderung oder an diesem Nachmittag auf eigene Faust – erhält ein Erinnerungsabzeichen. Im Anschluss ist für einen gemütlichen Ausklang mit einer Brotzeit im Hartseestüberl gesorgt.

Das komplette Programm ist auf der Homepage der Gemeinde unter www.eggstaett.de/1100-jahre-ehchistat zu finden.

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