150 Jahre Kriegerverein Schloßberg

von Redaktion

Festakt erinnert an Tradition und mahnt zum Frieden – Bindung nimmt ab

Schloßberg Im Mai 1875 fanden sich einige heimgekehrte Soldaten des Preußisch-Österreichischen Krieges von 1866 und des Deutsch-Französischen Krieges von 1870/71 im Gasthaus Plestkeller zusammen und gründeten den Veteranen- und Kriegerverein Schloßberg. Zum Vorsitzenden wurde der Kriegsteilnehmer Florian Staudacher aus Hofmühle gewählt. Die Mitgliederzahl betrug anfangs 32 Mann.

Festgottesdienst mit
Gesang und Kapelle

So fing es vor 150 Jahren mit dem Krieger-, Veteranen- und Kriegerverein Schloßberg an. Dessen Mitglieder fanden sich kürzlich zum Jubiläum ein. Nach dem Kirchenzug vom Feuerwehrhaus in Schloßberg mit den Ortsvereinen aus Stephanskirchen fand in der Pfarrkirche St. Georg der Festgottesdienst statt. Pfarrer Fabian Orsetti zelebrierte die Feier zusammen mit der Musikkapelle Stephanskirchen und dem Männergesangverein Schloßberg.

Die Fahnenabordnungen der Veteranenvereine Schloßberg, Stephanskirchen, Pfaffenhofen, Leonhardspfunzen und der Feuerwehren Schloßberg, Leonhardspfunzen und Stephanskirchen bildeten sowohl im Gottesdienst als auch beim Gedenken am Kriegerdenkmal ein würdiges Bild.

In den 150 Jahren gab es insgesamt 18 Vorstände im Verein. Aktuell bilden Alexander Holewa (Vorsitzender), Manfred Stahlbauer (Zweiter Vorsitzender), Ronald Schmidt (Kassier) und Andreas Scheibenzuber (Schriftführer) den Vorstand. Sie werden durch Fähnrich, Fahnenbegleiter und weitere Beisitzer in der Vereinsarbeit unterstützt. Karl Mair, Stephanskirchens Bürgermeister, erinnerte bei der Jubiläumsfeier an die Geschichte und wichtige Ereignisse. Besonders wurde das 100-jährige Bestehen des alten Kriegerdenkmals im Friedhof Schloßberg im August 2023 gewürdigt. Das Denkmal wurde am 11. August 1923 mit einem Zapfenstreich, Fackelzug, Feuerwerk und Gartenkonzert eingeweiht, wie im Band eins zur Geschichte der Vereine und Verbände der Gemeinde nachzulesen ist. Das Kriegerdenkmal vor der Kirche St. Georg zur Erinnerung an die gefallenen und vermissten Soldaten des Zweiten Weltkrieges wurde 1951 eingeweiht. Mehrmals diente der Saal der Schloßwirtschaft als Veranstaltungsort für Versammlungen, für die Feier von Jubiläen oder für Faschingskranzl. Die verschiedenen runden Vereinsjubiläen wurden von den Veteranen gerne begangen.

Der Verein nennt auch zwei Vereinsfahnen sein Eigen. Die alte Fahne von 1876 wurde in den 1960er-Jahren auf einer Müllkippe bei Unterwössen aufgefunden und wurde 2005 nach einer Renovierung wieder frisch geweiht. Die zweite Fahne hatte man 1925 erworben. Auch diese wurde nach fast 70 Jahren wieder überholt und neu geweiht. Traudl Pfitzmaier, die erst kürzlich verstorben ist, hatte sie damals in mühevoller Handarbeit in neuen Glanz versetzt. Vorsitzender Alexander Holewa bedankte sich bei seinem Grußwort beim kurzen Gedenken am Kriegerdenkmal bei allen am Jubiläumsgottesdienst beteiligten Personen und Vereinen. Holewa betonte, die Bindung zu den Geschehnissen des Zweiten Weltkrieges nehme immer mehr ab, da die Distanz zwischen den Generationen immer mehr wachse.

Erinnerung
hochhalten

Die Erzählungen aus erster Hand schwinden, doch wir alle sollten uns mit dem Thema befassen, um nicht zu vergessen, wie viel Tod und Leid vergangene und gegenwärtige Kriege gebracht haben. Zur Erinnerung legte der Verein am Kriegerdenkmal einen Kranz nieder. Die Fahnen senkten sich beim Lied „Ich hatt einen Kameraden“ zum mahnenden Gruß.

Nach dem Gottesdienst trafen sich alle Festteilnehmer zum gemütlichen Beisammensein im Festzelt beim Bistro Big Ben. Vorsitzender Alexander Holewa bedankte sich bei allen, die zum Gelingen dieses Festes beigetragen haben.

Als Nächstes steht für die derzeit über 130 Vereinsmitglieder das Bierfest am Vatertag, 29. Mai, an, so Holewa, und lud schon jetzt alle dazu auf den Kirchplatz bei St. Georg ein.

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