Finale für Dorferneuerung Hochstätt

von Redaktion

Gemeinde Schechen bekommt Zuwendung aus europäischem Förderprogramm

Schechen – Freudige Nachricht aus dem Schechener Rathaus: Die Dorferneuerung in Hochstätt geht nach langer Wartezeit in die nächste Runde. Im dritten und letzten Abschnitt sollen die Haidacher- und die Wendelsteinstraße erneuert werden.

Die inzwischen alten, aber bereits weitgehend finalen Planungen wurden nun in der vergangenen Sitzung des Gemeinderats erneut vorgestellt. Prompt entbrannte eine Diskussion, die in etwa genauso alt ist wie das Vorhaben selbst.

Fördermittel
waren ausgeschöpft

Im Rahmen der Dorferneuerung wurden in Hochstätt bereits der Dorfplatz verschönert und die Innstraße saniert. Seit über zehn Jahren bereits ist geplant, als abschließende Maßnahme auch die beiden größeren Straßen im Ortsteil herzurichten. Im Jahr 2022 kam dann der Dämpfer: Die Maßnahme war aus dem bayerischen Förderprogramm herausgefallen, weil die Mittel ausgeschöpft waren. Also bewarb sich die Gemeinde bei dem europäischen Eler-Programm – zum Ärger der Nachbarn in Pfaffenhofen, die ebenfalls Maßnahmen der Dorferneuerung anstreben, aber pro Kommune dürfen nicht zwei Anträge gleichzeitig gestellt werden.

Wie Bürgermeister Stefan Adam (CSU) damals in einer Gemeinderatssitzung erklärte, erfolgt die Aufnahme in dieses Förderprogramm nach einer Punkte-Skala. Punkte gibt es zum Beispiel für „Entsiegelung“, „Verbesserung der Aufenthaltsqualität“ oder die „Verbesserung der Erreichbarkeit“. Weil man aber mit der Sanierung der Straßen im Prinzip nichts „Schönes“ schaffe, wie einen Brunnen oder einen Ortsplatz, gab es auch nicht besonders viele Punkte. Ergebnis: Hochstätt schaffte es nicht, in das Programm aufgenommen zu werden – bis jetzt. Im Rathaus ging auf einen erneuten Antrag der Bescheid über rund 783000 Euro für den Ausbau von Haidacher- und Wendelsteinstraße ein. „Ich war total überrascht“, so Bürgermeister Adam. Jetzt könne man die Planung wieder aufnehmen.

In der Sitzung war auch Hans Althammer vom Planungsbüro S.A.K. Traunstein anwesend, der das Vorhaben in dieser Form bereits im Jahr 2021 im Gremium vorstellte. Das Ziel ist, damals wie heute, den überwiegend asphaltierten Straßenraum mit Gestaltungselementen und Grünflächen aufzulockern. Außerdem soll der Gehweg hergerichtet und strukturiert werden. In der Haidacher Straße von Osten kommend ist demnach ein einseitiger, nördlicher Gehweg mit 1,50 Metern Breite sowie eine überfahrbare, gepflasterte Verschwenkung und ein Schotterrasen-Grünstreifen auf der Südseite der Fahrbahn geplant. An der Kreuzung zur Wendelsteinstraße sind zwei flächenbündige Granit-Einzeiler als Überweg vorgesehen. Sie verbinden die Gehwege der Haidacherstraße und Wendelsteinstraße. Im westlichen Teil der Haidacherstraße geht der Gehweg auf der anderen Straßenseite weiter. Die Wendelsteinstraße aus Richtung Schule kommend soll mit einer Fahrbahnbreite von fünf Meter sowie einem 1,50 Meter breiten Gehsteig gestaltet werden. Zwischen Gehweg und Fahrbahn sind teilweise Grünstreifen und Pflanzen geplant. Verschwenkungen sollen vermeiden, dass die gerade Straße zum Durchrasen animiert. Nach der Kreuzung mit der Haidacher Straße wechselt auch hier der Gehweg.

Im südlichen Bereich sind wiederum optische und überfahrbare Aufpflasterungen an der Fahrbahn vorgesehen. Am Ortseingang sind Verschwenkungen sowie Parkplätze auf Schotterrasen geplant.

Die aktuelle Kostenschätzung beläuft sich auf rund 1,95 Millionen Euro. Abzüglich der Förderung bleibe da für die Gemeinde „noch ein schönes Stück“, so der Bürgermeister. Bereits im kommenden Jahr könnte die Umsetzung starten.

Maria Ganslmaier-Hainzl (Parteifreie Bürger Schechen) fragte nach Parkplätzen im nördlichen Bereich der Wendelsteinstraße. Der Planer erklärte, dass man generell auf der Straße parken dürfe, wenn die Autos noch vorbeikämen. Es sei aber fraglich, ob ein Traktor dann noch gut durchpasse. Bereits jetzt parken dort viele Kfz am Straßenrand. Martin Rinser (Parteifreie Bürger Schechen) betonte, dass der Parkdruck hoch sei. Er hinterfragte auch die Straßenbreite. Sie wurde von den jetzigen rund sechs Metern auf fünf Meter reduziert. „Es ist ja ein Mischgebiet, da fahren nicht nur Bulldogs, sondern auch mal ein Lkw“, erklärte er.

Aufwerten
und entsiegeln

Der Planer erinnerte daran, dass man diese Frage schon früher lange diskutiert habe. Bei einer Dorferneuerung gehe es aber darum, eher etwas zurückzubauen, aufzuwerten und zu entsiegeln. Sein Ziel der Planung sei eine Aufwertung der Straße gewesen. Wenn man mehr Parkplätze einplane, müsse man Grünflächen streichen und bekomme die Verschwenkungen nicht mehr unter.

Bürgermeister Adam meinte, er würde es lieber nicht riskieren, mit einer geänderten Planung wieder aus dem Förderprogramm zu fallen. Der Vorschlag von Josef Weber (CSU) allerdings sei denkbar: Die Grünstreifen mit Rasengitter oder Schotterrasen zu gestalten, dass man darauf parken könne. Peter Lechner (CSU) erinnerte daran, dass man bereits zu Beginn der Planung Anwohner und Landwirte involviert hatte.

Das Gremium beschloss einstimmig, die Planungen so weiterzuverfolgen. Allerdings solle geprüft werden, die begrünten Bankettbereiche in der Wendelsteinstraße überfahrbar zu gestalten, um das Parken und den Begegnungsverkehr zu erleichtern.

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