Frasdorf – Mit einer Gegenstimme beschloss der Gemeinderat von Frasdorf in seiner jüngsten Sitzung, dass sich die Rosi-Sektoren von vier auf drei ändern. Gleichwohl soll der Beschluss des Gemeinderates aus der vorvergangenen Sitzung bestehen bleiben.
Bürgermeister Daniel Mair fasste im Vorausgang noch einmal den Sachverhalt zusammen. Seit Beginn des On-Demand-Verkehrs Rosi im Mai 2022 sind die Betriebskosten stetig über die prognostizierten Zahlen aus dem Jahr 2018 hinausgewachsen. Die Nachfrage nach Rosi ist mittlerweile um den Faktor sechs gestiegen, das damals geschätzte Defizit hat sich verdoppelt.
Um die Kosten zu senken, wurde die DB Regio Bus als Betreiber von Rosi gebeten, ein Änderungskonzept zu entwerfen und – soweit möglich – die damit verbundene Kostenreduzierung abzuschätzen. Bei einer Sitzung im Landratsamt Rosenheim unter der Leitung von Landrat Otto Lederer mit allen Rosi-Bürgermeistern beziehungsweise deren Vertretern wurden weitere Maßnahmen beschlossen, die ab 1. Mai 2025 greifen sollten. So wurden den bestehenden fünf Fahrzeugen jeweils ein Sektor zugewiesen: Mitte, Süd-Ost, Süd-West, Nord. Während der regulären Betriebszeiten sind keine freien sektorenübergreifenden Fahrten mehr möglich.
Mair betonte: „Damit ergibt sich für 71 Prozent der bisher durchgeführten Fahrten keine Änderung.“ Somit könnten mehr Fahrzeuge zur Verfügung stehen, also mehr Fahrten durchgeführt werden, was wiederum zu höheren Fahrgeldeinnahmen führt. Zudem werden die Fahrpreise – gestaffelt nach gefahrenen Kilometern – verdoppelt. Soll die Fahrt sektorenübergreifend durchgeführt werden, ist die Buchung eines zweiten Fahrzeugs am Übergabepunkt nötig.
Mair erinnerte an den letzten Beschluss des Gemeinderates: Ab 1. Mai 2025 soll Rosi zunächst bis einschließlich April 2026 nach dem veränderten Sektorenmodell und mit Verdopplung des jeweiligen Fahrpreises weitergeführt werden. Die Kostenprognose nimmt der Gemeinderat als reine Schätzung zur Kenntnis. Eine Entscheidung über den Weiterbetrieb der Rosi über den April 2026 hinaus wird nach Vorlage einer entsprechenden Evaluation und gegebenenfalls Anpassung der Kostenschätzung getroffen. Inzwischen aber sei die Gemeinde Samerberg, mit der sich die Gemeinde ein Fahrzeug geteilt habe, ausgestiegen. Deswegen habe das Landratsamt das Vier-Sektoren-Modell auf drei Sektoren zusammengestrichen. Der Gemeinderat soll nun, so die Empfehlung des Landratsamtes, einen weiteren Beschluss dahingehend fassen, dass man die Notwendigkeit der nochmaligen Anpassung des Sektorensystems der Rosi von vier auf drei Sektoren (gültig ab Mitte Mai) zur Kenntnis nimmt und dass der früher gefasste Beschluss bestehen bleibt.
Auf Nachfragen von Lorenz Hamberger (PWG) nach weiteren Mehrkosten erklärte Mair: „Wir zahlen nur unseren Preis.“ Man halte es da wie Prien: „Wir werden nicht alles auffangen.“
Christine Domek-Rußwurm (CSU) bat um Geduld. Das neue Sektorenmodell samt neuen Tarifen müsse erst anlaufen. Die Mehrheit des Gemeinderates sah das ähnlich. Dem abschließenden Beschlussvorschlag, die Notwendigkeit der nochmaligen Anpassung des Sektorensystems der Rosi von vier auf drei Sektoren zu befürworten und dass der Beschluss aus der letzten Sitzung bestehen bleibt, stimmte der Gemeinderat mit 13:1 zu. Allein Hamberger stimmte dagegen.