Nein zu Tempo-30-Zone im Ortsgebiet

von Redaktion

Gemeinderat lehnt Antrag von Anwohnern vorerst ab – Bauliche Maßnahmen geprüft

Söchtenau – Mit großer Mehrheit wurde der Antrag von Anwohnern der Alten Römerstraße abgelehnt, die in einem gemeinsam verfassten Brief darum gebeten hatten, in dieser Straße und Umgebung ein Tempolimit von 30 km/h und/oder Bremsschwellen einzurichten.

Zahlen der Verkehrsmessung

Bürgermeister Bernhard Summerer erteilte in der Sitzung Susanne Winkler das Wort, die namens der Anwohner dieses Gebiets den Wunsch noch einmal für das Gremium erläuterte und begründete. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung würde für mehr Sicherheit sorgen. Schon im März hatte der Gemeinderat beschlossen, eine Verkehrsmessung in der Römerstraße durchzuführen. Das Ergebnis gab der Söchtenauer Rathauschef in der jüngsten Sitzung bekannt: Insgesamt wurden 5000 Messungen in den zweieinhalb Wochen durchgeführt. Unter 30 km/h fuhren 81,5 Prozent (in Zahlen 3991), 17 Prozent (822) fuhren mit 31 bis 40 km/h durch die Siedlung und 1,7 Prozent (84) mit 41 bis 50 km/h. Lediglich zwei Verkehrsteilnehmer waren schneller als 50 km/h gefahren. Auf die Frage an Winkler, ob sie diese Geschwindigkeiten erwartet hätte, antwortete diese mit einem „Jein“. Der Verkehr habe so zugenommen, sodass es sinnvoll sei, in dem Gebiet eine Temporeduzierung zu fordern.

Es folgte eine lange Diskussion. Christoph Huber meinte, dass eine Beschränkung auf 30 km/h kaum zum Erfolg führe. Stattdessen solle man sich andere Maßnahmen wie Pflanztröge am Fahrbahnrand überlegen. Mehrere Gemeinderäte sprachen sich für Hinweisschilder auf spielende Kinder aus, auch wenn diese viel kosteten. Ein Schilderwald sei nicht hilfreich, befand Gudrun Weber. Theresia Schöberl äußerte sich ähnlich: „100 Taferl bringen nichts.“ Und dass vier bis sechs Schilder 3000 Euro kosten, bezweifle sie. Summerer meinte, dass die gefühlte Geschwindigkeit wohl höher sei als die tatsächlich gefahrene. Susanne Winkler meldete sich noch einmal zu Wort: Es fahren auch landwirtschaftliche Fahrzeuge durch das Wohngebiet, erklärte sie, „und es ist bei uns eh schon eng.“ Zweiter Bürgermeister Marco Binder verwies auf die gut ausgebauten Feldwege: „Die müssen ja nicht zwingend da durch.“

Können
Pflanztröge helfen?

Sepp Eckl appellierte an den gesunden Menschenverstand und befürwortete bauliche Maßnahmen. Bremsschwellen gehen nicht, erklärte Rathauschef Summerer. „In Griesstätt haben sie solche anbringen lassen und mussten sie wieder abbauen.“ Er beendete die Debatte mit dem Beschlussvorschlag, sich derzeit nicht für die Einführung einer „Tempo-30 Zone“ im Bereich der „alten Römerstraße“, des Birkenwegs, des Lärchenwegs und der Georg-Dietlstraße auszusprechen. Stattdessen soll die Verwaltung prüfen, ob durch bauliche Maßnahmen, wie beispielsweise Pflanztröge aus Beton am Fahrbahnrand, eine Geschwindigkeitsreduzierung erreicht werden kann. Mit 12:2 wurde dieser Vorschlag angenommen. Allein Theresia Schöberl und Gudrun Weber stimmten dagegen.

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