Musikalische Weltreise mit Herz und Virtuosität

von Redaktion

Georgische Musiker verbinden bei Konzert in der Dynafit Speedfactory Klassik, Jazz und Humor

Kiefersfelden – In der Dynafit Speedfactory gestalteten der georgische Klarinettist Levan Tskhadadze und der junge Klaviervirtuose Sandro Nebieridze mit ihrem Programm „Voyage“ eine musikalische Weltreise. Mit Werken von Poulenc, Verdi, Nebieridze selbst, Stravinsky und Gershwin brachten die beiden Künstler Klassik, Jazz und zeitgenössische Klangsprache in spannenden Dialog.

Tskhadadze überzeugte mit warmem Ton, technischer Brillanz und einer charmanten Bühnenpräsenz, die das Publikum immer wieder zum Schmunzeln brachte – etwa, als er die hochvirtuosen Verdi-Variationen augenzwinkernd als „viele, viele Töne – vielleicht zu viele“ ankündigte. Doch was folgte, war ein Feuerwerk der Klangfarben und ein beeindruckender Beweis seiner Meisterschaft auf der Klarinette. Ebenso glänzte er in Poulencs Sonate, deren verspielter Ernst und virtuose Wendungen er mit Leichtigkeit und Tiefgang erfüllte.

Sandro Nebieridze, der trotz seines jungen Alters bereits als Komponist, Interpret und Ausnahmetalent gefeiert wird, brachte mit seiner Eigenkomposition „Morning Saari“ eine betörende Klanglandschaft auf die Bühne. Mit feinem Gespür und beeindruckender Reife ließ er Bilder einer georgischen Morgenstimmung entstehen – atmosphärisch, still und zutiefst berührend. Dass er nicht nur lyrisch, sondern auch mitreißend kann, zeigte er mit seiner Interpretation der Stravinsky-Agosti-Feuervogel-Suite: energiegeladen, präzise, explosiv – einfach „gerockt“, wie man es kaum treffender beschreiben kann.

Den krönenden Abschluss bildete Gershwins „Rhapsody in Blue“, in der sich beide Musiker ganz dem Jazz hingaben – dynamisch und voller Spielfreude. Als Zugabe rundeten sie den Abend mit dem ersten Satz aus Poulencs Sonate ab – ein letztes Augenzwinkern, ein Echo des Anfangs und ein stimmiger Schlussakkord. Zwischen den Stücken nahmen sich die beiden Künstler immer wieder Zeit, charmant Anekdoten aus ihrem musikalischen Leben zu erzählen – persönlich, humorvoll und nahbar.

Einen kleinen Wermutstropfen stellte die dezent hörbare Hintergrundmusik aus der Beschallungsanlage des Hauses dar, die während des Konzerts gelegentlich für Irritationen sorgte. Wie die Veranstalter versicherten, wird dieses technische Detail bei künftigen Konzerten nicht mehr auftreten.

Am Montag, 2. Juni, um 19 Uhr, ist in der Reihe das Stimmer Quintett mit Franz Schuberts Forellenquintett sowie der Uraufführung eines Klavierquintetts von Constantin Stimmer zu Gast.stv

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