Frasdorf – Der Heimat- und Kulturverein Frasdorf hatte mit Ernst Schusser einen prominenten und äußerst sachkundigen Moderator eingeladen. Bei einem Gesprächs- und Singabend wurde an die Anfangsjahre von Wastl Fanderl erinnert, der seine Kindheit und Jugend in Bergen verbracht hat. Erst 1963 ist er mit seiner Familie nach Frasdorf gezogen, dem Ort, aus dem seine Mutter stammte.
„Wir schauen heute auf die 1930er- und 1940er-Jahre, in denen der junge Fanderl mit seiner Volksliedarbeit begonnen hat und auch schon erste Versuche einer eigenen Liedgestaltung unternommen hat“, berichtete Schusser, der einer der Nachfolger Fanderls als Bezirksvolksmusikpfleger war. „Es ist eine Jugend im beginnenden Nationalsozialismus, die erste Singwoche in seinem Heimatort Bergen, das Kinderpreissingen in Burghausen 1936, seine ersten Gesangsgruppen und Schellackaufnahmen – dann die Soldatenjahre und der Krieg.“ In diese Zeit fallen laut Schusser auch Fanderls Mitarbeit am „Leibhaftigen Liederbuch“ und sein erstes eigenes Buch „Hirankl Horankl“ im Jahr 1943. Der Förderverein Volksmusik Oberbayern hat nun einen Nachdruck veranlasst, ergänzt mit einer umfangreichen Dokumentation durch Ernst Schusser und Eva Bruckner. Die Vorstellung dieses Buches war der zweite Anlass für diesen „Fan- derlabend“ in Frasdorf. In „Hirankl Horankl“ hat Wastl Fanderl nicht nur Lieder aufgenommen, sondern auch Dorfgedichte, Kinderreime und Spottverse.
Rupert Wörndl vom Heimat- und Kulturverein trug zum Vergnügen der Zuhörer mehrere dieser lustigen Gedichte vor, die in Frasdorf zum Teil noch heute bekannt sind. Auch einige Bilder aus dem Frasdorfer Dorfarchiv konnten gezeigt werden. Ernst Schusser führte gemeinsam mit Eva Bruckner die Teilnehmer mit gemeinsam gesungenen Liedern an die Anfangsjahre von Fanderls Sammlertätigkeit heran. Bereichert wurde der Abend durch die flotten, tänzerischen Weisen der Lerlhofmusi.