Riedering – Im Frühjahr erreichte die Riederinger eine überraschende E-Mail aus Burgtann, nahe Nürnberg. Angelika und Frank Brückner hatten im Nachlass von Angelikas Vater eine Ehrengabe entdeckt, die sich als historischer Weitpreis des Trachtenvereins Riedering entpuppte.
Nach intensiver Recherche fanden die beiden heraus, dass die Fahne bei einem Händler in Straubing erworben wurde, der sie zuvor auf einem Bauernhof im Rottal entdeckt hatte – ein klassischer Dachbodenfund. Die Aufschrift auf dem Fundstück führte Frank Brückner schnell über eine Google-Suche zum Trachtenverein Almengrün Riedering, was die Bestätigung brachte, dass der Verein noch aktiv ist.
In der ersten E-Mail waren auch Bilder des Weitpreises enthalten, die schnell die Vermutung bestätigten: Die Ansicht der Riederinger Kirche war deutlich auf dem Stoff aus dem Jahr 1913 zu erkennen. Der Weitpreis wurde damals zur Fahnenenthüllung am 1. Juni 1913 vergeben. Wer den Preis erhielt, konnte bislang jedoch nicht ermittelt werden.
Die Malereien auf dem Stoff sind in einem bemerkenswert guten Zustand, und schnell wurde der Familie Brückner klar, dass sie den Preis an den Verein zurückführen möchten. Bei einer feierlichen Übergabe mit der Vorstandschaft und den Ehrenmitgliedern wurde die Rückkehr des kostbaren Stücks gebührend gefeiert.
Auf die Frage, was die Familie Brückner für den Weitpreis haben möchte, kam die Antwort prompt: „Für uns ist das ‚nur‘ ein wertloses Stück Stoff, aber für euch Riederinger ist es ein unbezahlbares Stück Geschichte des Vereins.“ Aus diesem Grund entschieden sie sich, den Weitpreis dem Trachtenverein Riedering zu schenken und freuen sich, dass er nach 112 Jahren wieder in die besten Hände zurückkehrt.
Diese schöne Geste zeigt, wie wichtig die Verbindung zur eigenen Geschichte und Gemeinschaft ist und wird sicherlich einen bleibenden Eindruck im Herzen der Riederinger hinterlassen.