Leserforum

Gestrichene Fördermittel sind das eigentliche Problem

von Redaktion

Zum Bericht „Beeinträchtigt alle unsere Ziele“ (Lokalteil):

Nicht der Biber ist das Problem, sondern das fehlende Geld! Die Landwirte haben recht, die drastische Kürzung der Gelder für die Landschaftspflege- und Naturpark-Richtlinie gefährdet Maßnahmen zur Pflege, Wiederherstellung und Neuschaffung ökologisch wertvoller Lebensräume, nicht nur am Bärensee, sondern in ganz Bayern. Landwirte, die in Spezialmaschinen zur Pflege investiert haben, werden damit in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht.

1915, als der „Wasser- und Bodenverband zur Entwässerung der Bucha-Filze“ gegründet wurde, ahnte niemand, dass entwässerte Moore Klimakiller sind und zur Klimakatastrophe beitragen. Etwa 53 Millionen Tonnen CO2-Emissionen und damit rund 7,5 Prozent der deutschen Treibhausgasemissionen entstehen aus der Zersetzung von Moorböden durch Entwässerungsmaßnahmen und Torfnutzung. Bund und Länder haben deshalb vereinbart, dass bis zum Jahr 2030 die Treibhausgasemissionen aus Moorböden um jährlich fünf Millionen Tonnen CO2-Äquivalent reduziert werden. Wichtigste Maßnahme ist die Wiedervernässung von zuvor entwässerten Moorböden. Im offenen Brief wird leider dieser wichtige Aspekt überhaupt nicht erwähnt. So wie die Landwirte vor 100 Jahren durch die Trockenlegung für die Ernährung kommender Generationen gesorgt haben, ist es die Aufgabe der jetzigen Landwirte, durch Wiedervernässung die Zukunft kommender Generationen zu sichern. Dass die Landwirte für diesen Prozess entsprechend finanziell unterstützt werden müssen, versteht sich von selbst. Statt der Polemik gegen den Biber sollte man besser seine Fähigkeiten als kostenlosen Landschaftsgestalter nutzen. Man kann sich nur wünschen, dass zusammen mit dem Biberberater im Landratsamt ein Weg zum problemlosen Zusammenleben mit dem Biber am Bärensee und für Maßnahmen zur Wiedervernässung gefunden wird.

Peter Kasperczyk

Bernau

Artikel 1 von 11