Wer bezahlt für Offene Ganztagsschule?

von Redaktion

Gemeinderäte in Großkarolinenfeld und Schechen diskutieren Übernahme von Defizit

Großkarolinenfeld – Sollen die Gemeinden Schechen und Großkarolinenfeld das Defizit der Offenen Ganztagsschule an der Max-Joseph-Schule übernehmen? Darüber hat der Gemeinderat in Großkarolinenfeld in seiner vergangenen Sitzung beraten.

Betreuung
bis 16 Uhr

Die Diakonie bietet in der Max-Joseph-Schule in Großkarolinenfeld eine Offene Ganztagsschule (OGTS) an. Schüler der Mittelschule ab der fünften Klasse können dabei nachmittags bis 16 Uhr betreut werden. Für die Schüler ist das Angebot kostenfrei – sie bezahlen lediglich einen Beitrag für die Mittagsverpflegung. Der Freistaat Bayern stellt ein Budget für solche Angebote bereit.

Nun hat die Diakonie beide Gemeinden um eine Mitfinanzierung sowie um eine Übernahme des Defizitbetrags gebeten. In Schechen wurde das Anliegen in einer Sitzung im März diskutiert. Das Ergebnis: Die Gemeinde will sich an den Kosten für das laufende Schuljahr von rund 3500 Euro beteiligen. Eine Mitfinanzierung zurückliegender Schuljahre lehnte man dagegen ab. Auch ein zusätzliches Defizit – es wurde damals mit rund 10000 Euro für beide Gemeinden zusammen beziffert – will man nicht mitzahlen. Die Gemeinderäte aus Schechen begründeten das damals damit, dass sie eine Betreuung von Schülern der Jahrgangsstufen 8 bis 10 für nicht unbedingt erforderlich halten. Außerdem forderten sie von der Diakonie, für weitere finanzielle Beteiligungen ein tragfähiges Konzept vorzulegen.

Auch in Großkarolinenfeld wurde das Thema bereits vorberaten. Im Verwaltungsausschuss im Februar hat man sich entschieden, das Defizit von rund 10000 Euro anteilig zu übernehmen, wenn Schechen mitzieht. Da das nun nicht der Fall ist, fand im Mai ein Gespräch zwischen Vertretern der Diakonie sowie der Gemeinden Schechen und Großkarolinenfeld statt. Dabei wurde vereinbart, dass die Situation von den Zuständigen der Diakonie und der Max-Joseph-Schule in einer Gemeinderatssitzung in Schechen erläutert werden soll. Dann will man in Schechen erneut darüber beraten. Laut Schechens Bürgermeister Stefan Adam (CSU) soll das Thema in der Sitzung im Juni auf die Tagesordnung kommen.

Inzwischen wurde vonseiten der Diakonie der Betrag aktuell berechnet und hat sich auf gute 6500 Euro reduziert. Für Großkarolinenfeld bleibt damit eine Summe in Höhe von maximal rund 3700 Euro. „Das ist eine freiwillige Leistung der Gemeinde“, machte Christian Baumann, Geschäftsleiter der Gemeindeverwaltung, klar. Eigentlich sehe man die Regierung in der Pflicht, „den finanziellen Rahmen so zu setzen, dass eine adäquate Aufgabenerfüllung durch den Träger gewährleistet ist.“ Es sei den Gemeinden nicht möglich, entstehende Defizite aus eigenen Mitteln auszugleichen. „Doch die Offene Ganztagsschule ist eine sinnvolle Einrichtung, vor der wir uns nicht verschließen wollen“, so Baumann. Weil das Angebot sehr geschätzt werde, sei ein einmaliger Zuschuss vertretbar. Im Weiteren werde die Situation jährlich neu bewertet. Auch im nächsten Schuljahr rechne man nur mit einer Gruppe.

Anteilige
Kostenübernahme

Bürgermeister Bernd Fessler (parteifrei) meinte: „Das ist schon angemessen.“ Hinsichtlich der Kritik, man brauche keine Betreuung für Acht- bis Zehntklässler, erklärte er, dass bei der OGTS auch eine Quali-Vorbereitung stattfinde. Einstimmig befürwortete der Gemeinderat, die Kosten des tatsächlich entstandenen Defizits anteilig der Schüler aus dem Gemeindegebiet in Höhe von maximal 3752 Euro zu übernehmen.

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