Vogtareuth – Wie steht es um die Finanzen in der Gemeinde? Wofür wird am meisten Geld gebraucht? Antworten auf diese Fragen gab es bei der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend (20. Mai). Denn das Gremium unterhielt sich über den Haushalt, der von Kämmerer Philipp Brück vorgestellt wurde.
Einkommensteuer
bringt Einnahmen
Wie er mitteilte, beträgt das Volumen des Verwaltungshaushaltes in Vogtareuth 8626700 Euro. Gegenüber dem Vorjahr sind die laufenden Einnahmen und Ausgaben hier um etwa acht Prozent gestiegen. Woran die Gemeinde am meisten verdient, ist nach wie vor die Einkommensteuer, wo die Beteiligung bei etwa 2,35 Millionen Euro liegt, danach kommen Schlüsselzuweisungen.
Die größte (Einzel-)Ausgabe stellt 2025 in Vogtareuth die Kreisumlage in Höhe von 1,9 Millionen Euro dar. Die prognostizierten Personalkosten betragen gut 1,6 Millionen und die Ausweisungen für Zuschüsse und Zuweisungen des Verwaltungshaushaltes nur etwas weniger.
Der Vermögenshaushalt 2025 liegt bei 3027000 Euro. Die meisten Ausgaben sind für den Hochbau veranschlagt. Hier sind es gut 1,1 Millionen Euro. Darunter 250000 Euro für die barrierefreie Sanierung des Rathauses sowie die Ertüchtigung der Mittagsbetreuung. Außerdem fließen mit in den Haushalt ein: die Beschaffung der Container mit 60000 Euro sowie das neue Fahrzeug für die Freiwillige Feuerwehr Vogtareuth mit 200000 Euro.
Für einen Haushaltsausgleich ist eine Rücklagenentnahme von 0,5 Millionen Euro vorgesehen. Außerdem werden 0,6 Millionen Euro aus dem Verwaltungshaushalt zugeführt. Das bedeutet, der im Verwaltungshaushalt erwirtschaftete Überschuss, also das Ergebnis der Gewinn- und Verlustrechnung, wird auf den Vermögenshaushalt übertragen. Wie Brück mitteilt, bleibe der Gemeinde zudem nichts anderes übrig, als einen Kredit aufzunehmen. Der beträgt etwa 1,25 Millionen Euro. Der Gemeinderat stimmte anschließend der Haushaltssatzung und dem Haushaltsplan 2025 zu.
Weiter ging es mit dem Finanzplan 2024 bis 2028. Denn nach Artikel 70 der Gemeindeordnung für den Freistaat Bayern müssen die Kommunen ihrer Haushaltswirtschaft eine fünfjährige Finanzplanung zugrunde legen. Dargestellt wird darin der Investitionsbedarf und dessen Finanzierung.
Der Vermögenshaushalt entwickelt sich dabei abhängig von der Finanzlage und den nötigen Investitionen. Es handelt sich jedoch nur um Prognosen. Und die lauten aktuell, dass der Verwaltungshaushalt bis Ende 2028 auf 8974100 Euro steigt, der Vermögenshaushalt liegt im gleichen Jahr bei gut zwei Millionen. Kreditaufnahmen sind in den darauffolgenden Jahren nicht geplant. Der Betrag der Rücklagen bleibt demnach gleich, die Schulden gehen bis Ende 2028 auf circa 5,1 Millionen Euro zurück (Prognose 31.12.2025: circa 6,3 Millionen). Der Vogtareuther Gemeinderat stimmte auch dem Finanzplan zu. Dieser und das Investitionsprogramm werden jährlich angepasst.
Nach den Finanzen diskutierte der Gemeinderat über einen Antrag des Sportvereins Vogtareuth. Der möchte einen Spielplatz im Bereich des Sportgeländes bauen und bittet um eine Genehmigung sowie finanzielle Unterstützung. Den Bau an sich begrüßen die Gremiumsmitglieder, nur das „Wie“ traf auf Skepsis. Denn der Sportverein möchte die Anlage mit Beton-Legosteinen umrunden. Die ungefähren Kosten pro Stein: 2500 Euro. Im Gemeinderat wurde die Optik solcher Betonsteine bemängelt. Und zudem, dass solche auch ein Verletzungsrisiko darstellen. Die Mitglieder entschieden sich, noch mal mit der Vorstandschaft über die genauen Planungen zu sprechen, und ob man nicht einen Experten für Spielgeräte hinzuziehen soll.
Breitbandausbau
bleibt Thema
Und dann war noch der Breitbandausbau Thema. Kürzlich fanden mit der Firma „Corwese“ Gespräche im Rathaus statt. Konkret ging es um mögliche Förderungen. Doch nach aktuellem Stand stellt sich das als schwierig heraus. Eine Unterstützung der bayerischen Breitbandförderung für Vogtareuth ist nicht möglich, weil nur noch Kommunen gefördert werden, die keinen S-Vectoring-Anschluss haben. Diese Technologie, die den Internetanschluss verbessert, ist allerdings in Vogtareuth vorhanden.
Bei der Bundesförderung wird nach einem Punktesystem entschieden. Die Gemeinde Vogatreuth hat demnach 119 Punkte. Benötigt werden aber über 240 Punkte. Zudem wird der von der Telekom angekündigte unverbindliche Eigenausbau für Vogtareuth und Zaisering nicht vor 2029 beginnen. Sofern aber ein Teil der Adressen verbindlich erschlossen werden sollte, erhöht sich die Punktezahl für die Förderung. Es gelte jetzt aber abzuwarten, denn die Punkteschwelle richtet sich nach den vom Bund bereitgestellten Fördermitteln. Die werden noch von der neuen Regierung festgelegt.