Raubling – Fröhlich und mit einem Lächeln auf den Lippen erzählt Hanni Kirchhuber von den letzten Monaten. Die Sonne strahlt, genauso wie sie, wenn sie über ihre große Leidenschaft redet: das Kochen. Dass diese Leidenschaft in der letzten Zeit sehr präsent war, lag vor allem an ihrer Teilnahme an der TV-Show „Küchenschlacht“, denn beruflich ist sie keine Köchin.
Ihre Nudeln macht sie
nur noch selbst
An zwei Tagen in der Woche ist die 53-Jährige die Alltagsbegleiterin von Hans Borowski. Dieser hatte vor acht Jahren einen Schlaganfall und braucht seitdem eine Betreuung.
An den anderen Tagen hat Hanni Kirchhuber einen Minijob. Privat lebt sie auf einem kleinen Bauernhof in Thalreit bei Raubling und hält Hühner. „Da wir immer frische Eier haben, mache ich nur noch meine eigenen Nudeln.“
Dieses Können möchte sie auch bei der „Küchenschlacht“ präsentieren und plant für zwei der bis zu fünf Gerichte, die sie kochen muss, selbst gemachte Nudeln ein.
In den 35 Minuten Kochzeit selber Nudeln zu machen, obwohl der Teig eigentlich 30 Minuten ruhen muss, ist eine Challenge. „Man muss die Ruhezeit verkürzen, indem man den Teig in Folie einwickelt und in den Kühlschrank stellt. Da habe ich mein eigenes Ding entwickelt, wie ich zeitlich gut hinkomme“, erklärt Kirchhuber. So ist zumindest der Plan der dreifachen Mutter. Ob dieser aufgeht, wird sich bereits am ersten Tag der TV-Show unter dem Motto „Leibspeise“ herausstellen.
„Die Leibspeise bei uns daheim ist immer schon Lasagne gewesen, aber die klassische Lasagne ist in 35 Minuten nicht machbar. Deshalb habe ich das Tüfteln angefangen“, erzählt Kirchhuber. Dabei kam eine Lasagne mit Twist raus: Spinat geschichtet mit selbst gemachten Nudelplatten, getoppt mit einem angebratenen Lachs und einem pochierten Ei.
Das Zeitlimit ist ein entscheidender Punkt, der die „Küchenschlacht“ als Kochshow ausmacht. Alle Teilnehmer haben nur 35 Minuten, um ihr geplantes Gericht von Grund auf zu kochen.
Am ersten Tag starten sechs Leute in den Wettbewerb. Bei jeder Show fällt eine Person raus, bis freitags beim Finale nur noch zwei übrig sind. Wer ausscheidet, beziehungsweise welches Gericht nicht weiterkommt, entscheidet ein Gastjuror, der jeden Tag wechselt. Gleichzeitig werden die Kontrahenten von einem Profikoch betreut, welcher vereinzelt Tipps gibt.
Das Interesse an der Fernsehsendung kam bei Kirchhuber, als sie längere Zeit krankgeschrieben war. „Ich habe öfter Gerichte aus der Sendung nachgekocht. Anfangs habe ich es nie in den 35 Minuten geschafft“, erinnert sich die dreifache Oma. Doch sie nahm sich vor, es in der gleichen Zeit zu schaffen, wie die Kandidaten im Fernsehen und spornte sich selbst an.
Irgendwann ist sie immer besser geworden und hat es geschafft. Die Anmeldung bei der „Küchenschlacht“ lag dann nahe. In der Weihnachtszeit gab es einen Aufruf für Leute, die kochen können und bei der Show mitmachen wollen.
Kirchhuber hat sich beworben. „Mitte Januar bekam ich eine Nachricht, dass sie interessiert an mir sind“, sagt sie. Von da an stand sie im Austausch mit dem Team der „Küchenschlacht“. Nach einiger Zeit stand fest: Sie ist bei der Aufzeichnung im April dabei.
Als sie die Zusage zur Teilnahme an der Sendung bekommen hat, war ihr schnell klar, was in mindestens einem ihrer Gerichte vorhanden sein muss: Nudeln. „Aber nur Nudeln sind langweilig, und Nudeln mit Butter oder Ketchup kommen nicht so gut an beim Juror“, erzählt Kirchhuber lachend. Also entwickelte sie ihre Lasagne und möchte es so in die zweite Runde schaffen.
Hans Borowski ist davon überzeugt, dass sie dieses Ziel erreicht: „Ich sage ihr immer, dass sie es schaffen wird.“ Aber nicht nur er glaubte sofort an sie. Auch ihre Familie ist sich sicher, dass sie weit kommen kann, denn die kennt die Kochkünste der 53-Jährigen am besten. „Meine Töchter haben gesagt, sie würden sich das gar nicht trauen“, betont Kirchhuber.
Denn sie flog allein nach Hamburg zu den Aufzeichnungen. Beide Töchter sind selber Mütter und konnten deshalb nicht mitreisen, und ihr Mann hat keinen Urlaub bekommen.
Allein auf dem Weg zu solch einer Herausforderung zu sein, ist nicht leicht. „Vor dem Flug war ich aufgeregt ohne Ende. Ich hatte raue Lippen, so, als würde ich meinen Körper nicht mehr kennen“, erinnert sich Kirchhuber.
Bei der Ankunft
keine Zweifel mehr
Außerdem hat sie sich im Flugzeug selbst gefragt, was sie da eigentlich gerade macht. Doch sobald sie in Hamburg gelandet war, waren alle Zweifel verflogen, und sie hatte ihr Ziel wieder vor Augen: „Ich verteidige einfach Bayern.“
Ob ihr das gelungen ist, zeigt sich diese Woche. Ab heute, Montag, 26. Mai, läuft die „Küchenschlacht“-Woche, in der Hanni Huber dabei ist. Hat die Lasagne mit Twist überzeugt? Ist sie in die zweite Runde gekommen? Das alles ab heute, 14.15 Uhr, im ZDF.