Frasdorf – Es ist ein wenig ruhiger geworden in Frasdorf. Zumindest seit die Gemeinde auf den täglichen Stau rund um die Baustelle auf der A8 reagiert und einen Teil ihrer Straßen gesperrt hat. „Das bringt schon was“, meint eine Frasdorferin, die anonym bleiben möchte, den Verkehr vor ihrer Haustür aber täglich miterlebt.
Der Notfallplan
greift
Und auch Bürgermeister Daniel Mair sieht in dem „Notfallplan“, vereinzelte Straßen nur noch für Anwohner freizugeben, einen Teilerfolg. „Klar, es gibt immer ein paar Unbelehrbare. Aber so heftig wie am Anfang ist es nicht mehr“, meint der Rathauschef.
Doch wer sich unter den Frasdorfern umhört, merkt, dass das Problem des durchfahrenden Verkehrs noch lange nicht gelöst ist. Gerade in den Zeiten, in denen die Baustelle auch noch Unfälle auf der Autobahn verursacht. Oder weil sich neue Baustellen ankündigen, wie die Sperre zwischen Niedermoosen und Ziegelberg, die seit gestern gilt. Spätestens dann wird klar: Die Belastung bleibt enorm. „Ich will mir das noch gar nicht vorstellen“, meint die Anwohnerin mit Blick auf die zukünftigen Bauprojekte. Denn schon jetzt staue es sich nach wie vor massiv auf der Hauptverbindung zwischen Rosenheim, Achenmühle und Frasdorf. Eine Fahrt von Frasdorf nach Rosenheim, gerade im Berufsverkehr, dauert demnach gerne einmal eine halbe Stunde länger. Ein Umstand, den nicht nur der Bürgermeister gerne ändern würde. „Ich würde mir weiterhin gerne ein Abfahrverbot wie bei der Blockabfertigung im Inntal wünschen“, meint Mair.
Schon bei der Häufung von Unfällen auf Höhe von Bernau im Jahr 2023 brachte er diesen Vorschlag an, hatte jedoch keinen Erfolg. Die Argumentation von damals konnte Mair nachvollziehen. „Unfälle sind eben nicht vorhersehbar und spontan kann man keine Abfahrtssperre von der A8 einrichten”, erklärt der Bürgermeister.
Im Fall von so großen Baustellen sieht es allerdings anders aus. „Die werden Jahre vorher geplant, da könnte man die Gemeinden rundherum mit solchen Abfahrtsverboten definitiv entlasten“. Dafür ist die Gemeinde jedoch auf Hilfe angewiesen.
Denn solche Verbote liegen in der Zuständigkeit des Fernstraßen-Bundesamts. Das Thema muss dementsprechend bundesweit besprochen werden. Erst dann hätte zum Beispiel auch die Polizei eine Möglichkeit, die Abfahrtverbote zu kontrollieren. „Wir können lediglich in Einzelfällen und in Absprache mit den jeweiligen Behörden bei Unfällen die Straßen absperren oder den Verkehr umleiten“, bestätigt ein Sprecher der Polizeiinspektion in Prien. Ohne entsprechende Regelung die Fahrer auf die Autobahn zu „zwingen“, sei jedoch nicht möglich.
Hoffnung auf mehr
Polizeikontrollen
Auch wenn die aktuelle Brückensanierung bis zu den Pfingstferien abgeschlossen sein soll, wird sich die Gemeinde daher weiterhin dafür einsetzen, dauerhaft etwas zu verändern. Schließlich wird es nicht die letzte Baustelle auf der A8 gewesen sein. Zudem versprach Mair im Frasdorfer Gemeinderat, sich bei der Polizei in Prien für eine erhöhte Präsenz in Frasdorf starkzumachen, um die Sperren der kleinen Straßen besser zu kontrollieren.