Gemeinsames Gedenken in Gemeinschaft

von Redaktion

Jahrtag der beiden Samerberger Trachtenvereine in Grainbach

Samerberg – Ein Zeichen lebendiger Tradition und stiller Erinnerung setzten am Himmelfahrtstag die beiden Samerberger Trachtenvereine: der Trachtenverein Roßholzen sowie der Trachtenverein Hochries-Samerberg aus Grainbach. Gemeinsam begingen sie ihren alljährlichen Trachtenjahrtag – getragen von Verbundenheit, Heimatliebe und ehrendem Gedenken.

Der Festtag begann mit einem feierlichen Wortgottesdienst in der Pfarrkirche St. Ägidius und Nikolaus in Grainbach, zelebriert von Diakon Günter Schmitzberger. In seiner Predigt rief er zu Zusammenhalt und dem Wert gemeinsamer Erinnerungen auf. Die Kirche war festlich gefüllt mit Trachtlern aller Generationen, viele in feierlichem Gewand.

Angeführt von Fahnenabordnungen, der Musikkapelle und zahlreichen Vereinsmitgliedern zog die Festgemeinschaft im Anschluss in einem langen Kirchenzug zum nahegelegenen Kriegerdenkmal im Ortszentrum. Dort legten die beiden Vereinsvorsitzenden – Ramona Sattlberger (Hochries-Samerberg) und Martin Schober (Roßholzen) – gemeinsam einen reich geschmückten Gedenkkranz nieder.

In seiner Ansprache erinnerte Martin Schober daran, dass das Gedenken an Verstorbene, Gefallene und Vermisste nicht nur ein Ritual, sondern ein Auftrag sei: „80 Jahre Frieden in Deutschland sind ein Geschenk – aber kein Selbstverständnis. Frieden beginnt im Kleinen: in der Familie, der Nachbarschaft, in der Gemeinde – und in unseren Vereinen. Wer Respekt und Solidarität lebt, kann Hoffnung auf Frieden weitergeben.“ Besonders eindrücklich war sein Appell, Frieden nicht als Zustand zu begreifen, sondern als tägliche Aufgabe jedes Einzelnen: „Gewaltlosigkeit vorleben, Würde achten, Toleranz zeigen – so tragen wir dazu bei, dass auch unsere Kinder und Enkel in Freiheit leben dürfen.“

Im Anschluss verlas Schober die Namen der in den vergangenen zwölf Monaten verstorbenen Mitglieder beider Vereine: Irmgard Stuffer, Magdalena Maurer, Anna Maria Dräxl, Ludwig Eder, Sepp Fembacher und Michael Speck. Der Gedenkakt schloss mit einem musikalischen Stück der Musikkapelle. nit

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