Neubeuern – Eine überwältigend große Trauergemeinschaft begleitete Christine Schneebichler auf ihrem letzten Weg. Ihr überraschendes Ableben hatte im Dorf große Bestürzung hervorgerufen. Sie war mit dem Rad unterwegs, um Besorgungen zu machen, als sie der Tod ereilte. Selbst schnellste Hilfe konnte ihr Leben nicht retten.
Christine Schneebichler stand im 59. Lebensjahr. Die Familie war ihr Dreh- und Angelpunkt. Aus der 1991 mit Sepp Schneebichler geschlossenen Ehe gingen zwei Töchter und Sohn Sepp hervor. Für fünf Enkelkinder, in Erwartung eines weiteren in wenigen Tagen, war sie eine liebende Oma. Tatkraft, Umtriebigkeit, Hilfsbereitschaft und Organisationstalent bestimmten ihr Wirken in der Familie und darüber hinaus.
Aufgewachsen in Altenmarkt, war der Skisport ihre große Leidenschaft. So wurde der TSV Neubeuern ihre sportliche Heimat. Vieles wurde von ihr in der Skiabteilung, später in der Gymnastik- und Turngruppe, organisiert. Das Waldfest in Altenbeuern stand am Beginn des gemeinsamen Lebensweges mit Sepp Schneebichler. Im bäuerlichen „Wagner-Anwesen“ in der Dorfmitte fand die ausgebildete Zahnarzthelferin einen neuen Wirkungskreis. Sie wirkte nicht nur in Haus, Hof und Familie, sondern trat auch für die Interessen des landwirtschaftlichen Standes, insbesondere der Milchbauern, ein. So engagierte sie sich in der Vereinigung der Milchviehvermarktung (MVS). Vorsitzender Jakob Niedermaier beleuchtete ihr entschiedenes Auftreten für die Milchbauern, das von Offenheit und Durchsetzungskraft geprägt war. So beteiligte sie sich beispielsweise bei der Demonstration vor dem Kanzleramt bei Angelika Merkel. Die „Faire Milch“ und „Sternenfair“ werden immer mit ihrem Namen verbunden bleiben, so Niedermaier. Zunächst ehrenamtlich tätig, arbeitete sie dort ab 2019 zwei Jahre in Festanstellung. Auch Erholungstermine und Aktionen für die Ehefrauen in der Landwirtschaft sind mit ihr verbunden. Manches hilfreiche Tun im Ort, das unerkannt blieb, wurde von ihr befördert.
Pfarrer Christoph Rudolph zelebrierte die Messfeier, begleitet von Chorgesang. Das Kirchenschiff konnte die Trauergäste nicht aufnehmen. „Liebt einander“ – dieses Bibelwort, mit dieser kurzen bestimmenden Aufforderung, stellte der Geistliche in den Mittelpunkt seiner Worte. Die Trachtenvereine aus Neu- und Altenbeuern sowie der Frauengemeinschaft waren mit Delegationen vertreten. Die Musikkapelle führte einen langen Trauerzug zur Familiengrabstätte an.swt