Zum Bericht „Kein Weg nach Niedermoosen“ (Lokalteil):
Wieder einmal ein Artikel zu einem Verkehrsthema, bei dem ich mich frage, welches Ziel damit verfolgt wird. Warum muss der Autor mit Formulierungen wie „Stau-Chaos“ oder „Dauer-Ärger“ negative Emotionen hochschreiben? Ähnliche Artikel finden sich im OVB immer wieder, ebenso solche, die mit ähnlichen Worten den schlechten Zustand unserer Straßen beklagen. In den gewählten Zitaten („das Schlimmste befürchtet“, „totale Katastrophe“) wird noch eins draufgesetzt, ohne dass das zu irgendetwas dient. Das ist Stammtisch, kein Journalismus. Wozu soll das gut sein? Völlig ratlos hinterlässt mich das gewählte Beispiel des Familienvaters, der seine Kinder aus Riedering mit dem Auto zur Schule nach Rosenheim bringen will. Warum stellt der Autor das als normales Mobilitätsverhalten dar? Kinder können mit dem Bus oder sogar mit dem Fahrrad zur Schule fahren – ein Auto weniger, das Stau verursacht. Das zitierte „Chaos“ rührt in weiten Teilen daher, dass immer noch zu viele Menschen automatisch das Auto nutzen. Leider ist das OVB mit seiner autozentrierten Berichterstattung Teil des Problems. Was im Artikel völlig fehlt, sind Informationen darüber, dass parallel zur aktuellen Fahrbahnsanierung ein dringend benötigter Radweg gebaut werden könnte. Der Landkreis hat den fehlenden „Lückenschluss“ schon vor Jahren dokumentiert, die Pläne liegen fertig in der Schublade, die Umsetzung scheitert aber bisher am Grunderwerb. Warum liest man nichts über diesen „Ärger“? Hier könnte sich der Autor für etwas Zukunftsweisendes einsetzen.
Frank Wiens
Stephanskirchen