Eggstätt – Die Gemeinde Eggstätt investiert in ihren Nachwuchs. Erst im Oktober wurde die neue Kindertagesstätte „Hartseewichtel“ eingeweiht. Sie wurde für circa fünf Millionen Euro gebaut und bietet bis zu 75 Kindern Platz. Zudem hat der katholische Kindergarten „St. Georg“ in Eggstätt eine Kapazität von 50 Plätzen.
Freie Träger sichern
Betreuung ab
Die Kinderbetreuung liegt in den Händen freier Träger. Ob Familien unversorgt sind, es möglicherweise eine Warteliste gibt, kann die Gemeindeverwaltung nicht sagen. „Die freien Träger führen die Einrichtungen in Eigenregie“, erklärt Bürgermeister Christoph Kraus auf OVB-Anfrage. Doch ein Mangel an Betreuungskapazitäten ist in Eggstätt auch eher unwahrscheinlich, denn hier gibt es seit ein paar Monaten Kita-Plätze im Überfluss.
Der Kindergarten „St. Georg“ in Trägerschaft der Katholischen Kirchenstiftung St. Georg ist voll belegt, wie vom Kita-Verbund „Selige Irmengard“ zu erfahren war. Hier funktioniert der Wechsel aus Schulanfängern und neuen Kindergartenkindern ganz gut. „Auch im Betreuungsjahr 2025/26 werden wieder neue Kinder aufgenommen. Eine Warteliste gibt es bei uns nicht“, informiert Einrichtungsleiterin Sabine Weiß.
Bei den „Hartseewichteln“ sind sogar noch Plätze frei. Die Kindereinrichtung ist neu und seit Januar in Trägerschaft der Dorfkinder Plus GmbH. Sie wurde im Auftrag der Gemeinde am gleichen Ort errichtet, an dem sich zuvor die gemeindliche Kita „Villa Sonnenschein“ befand. Während der Bauarbeiten waren die Kinder im Schulhaus untergebracht und die Kapazitäten zeitweise begrenzt, denn in den Räumlichkeiten der Schule gab es nur eine Krippen- und eine Kindergarten-Gruppe.
Nach dem Umzug in die moderne, große Einrichtung stieg die Zahl der Betreuungsplätze von 30 auf 75 – davon (theoretisch) 25 in der Krippe und 50 im Kindergarten. 47 Plätze sind im Moment belegt, 28 frei. In der Bürgerversammlung im März kritisierte Bürgermeister Kraus die Einrichtung als „zu große und nicht zielgerichtete Investition“ und erklärte: „Wir wissen nicht, wer diese Bedarfsplanung auf welcher Grundlage gemacht hat.“ Die Gemeinde erwarte keinen Zuwachs, werde nie mehr als 25 einheimische und 25 auswärtige Kinder betreuen. Eine neue Bedarfsplanung sei in Arbeit.
Doch gebaut ist gebaut. Das neue Domizil der „Hartseewichtel“ ist fertig und der Träger beschreibt: „Die Einrichtung wächst seit September in die deutlich erweiterten Kapazitäten hinein und entsprechend stiegen und steigen auch die Kinderzahlen.“
Für das neue Betreuungsjahr ab September 2025 laufen derzeit noch die Vertragsabschlüsse. „Wir gehen davon aus, alle bis dato angemeldeten Kinder aufnehmen zu können. Im Krippenbereich zeichnet sich eine erhöhte Nachfrage ab“, erklärt Fabian Burde von der Dorfkinder Plus GmbH.
Der Träger ist flexibel: Zum jetzigen Zeitpunkt wäre die Einrichtung in der Lage, noch einzelne Kinder aufzunehmen, sowohl im Kindergarten- als auch im Krippenbereich. „Die Personalbesetzung ist entsprechend gut“, informiert Burde.
So könnten beispielsweise auch noch Kinder mit höherem Betreuungsbedarf aufgenommen werden. „Die Einrichtung verfügt in diesem Bereich auch über zwei im Haus tätige Fachdienste für heilpädagogische Betreuung“, umreißt er die idealen Voraussetzungen für die Betreuung von Integrationskindern.
Eltern haben bei der Suche nach einer Kindereinrichtung ein Wunsch- und Wahlrecht. Das heißt, sie dürfen aus den bestehenden Einrichtungen und Angeboten auswählen. Damit ist es grundsätzlich möglich, in der Eggstätter Kita „Hartseewichtel“ auch Kinder aus Nachbargemeinden aufzunehmen. Christoph Kraus hat seine Bürgermeisterkollegen dafür auch schon sensibilisiert.
Großes
Einzugsgebiet
Das potenzielle Einzugsgebiet im Chiemgau wäre groß: Breitbrunn, Gstadt, Höslwang, Halfing, Obing, Pittenhart, Rimsting, Seeon-Seebruck oder Amerang sind alle in einem Umkreis zwischen fünf und 14 Kilometern und damit nur wenige Autominuten von Eggstätt entfernt. Doch dort gibt es nach Auskunft der Verwaltungen im Moment keinen ungedeckten Betreuungsbedarf.
Dafür in Rosenheim mit 340 unversorgten Kindern umso mehr. Doch eine Anfahrt von knapp 30 Kilometern ist dann vermutlich doch zu weit. Wer sich dennoch für die „Hartseewichtel“ interessieren sollte, kann online ein schriftliches Anmeldeformular abgeben.