Aschau – Muss eine kleine Brücke für 1,6 Millionen Euro saniert werden? Braucht eine Nebenstraße in Hohen-aschau genug Platz für Begegnungsverkehr? Oder darf man von Auto- und Radfahrern gegenseitige Rücksichtnahme erwarten? Diese Fragen musste jetzt der Aschauer Gemeinderat klären.
Die Gemeinde hat ein Brückensanierungskonzept. Auf dessen Grundlage werden sukzessive Planungsleistungen vergeben, um jedes Jahr gut vorbereitete Brückensanierungen in Auftrag geben zu können.
Von 3,68 auf 6,50
Meter verbreitern?
In seiner jüngsten Sitzung beschäftigte sich der Gemeinderat mit der „Waschbrücke“ an der Schloßberg- straße in Hohenaschau. Die ersten zwei Varianten für Abriss und Neubau der Brücke wurden diskutiert.
„Momentan hat die Brücke von Leitplanke zu Leitplanke eine Breite von 3,68 Metern“, informierte Martin Stuffer vom Bauamt der Gemeinde. Die Planer haben zwei Varianten für einen Neubau geprüft: Bei einer Gesamtbreite von 6,50 Metern könnten auf der Brücke zwei Fahrspuren von jeweils 2,25 Metern und ein Fußweg mit einer Breite von 1,50 Metern entstehen. Kosten: circa 1,6 Millionen Euro. Ohne Gehweg läge die Gesamtbreite der Brücke bei 5,50 Metern, hätte also eine Fahrspur von 2,25 Metern pro Fahrtrichtung sowie Schrammborden auf beiden Seiten. Kosten: etwa 1,5 Millionen Euro. In der Diskussion wurde deutlich, dass eine Fahrbahnbreite von jeweils 2,25 Metern im Begegnungsverkehr von Lkw, Pkw und Radfahrern vielen Gemeinderäten viel zu eng erscheint. Sie plädierten dafür, lieber nur eine „gescheite“ Fahrbahn mit Gehweg zu planen und im Begegnungsverkehr auf gegenseitige Rücksichtnahme zu hoffen. Bürgermeister Simon Frank und Zweiter Bürgermeister Michael Andrelang bewerteten eine einspurige Brücke als „Rückschritt“ und mit Blick auf eine Investition für die nächsten 50 Jahre als „nicht zeitgemäß“. Da die Planungen aber noch flexibel und die Bauarbeiten erst für 2026 geplant sind, wurde die Anregung der Räte aufgenommen.
Eine dritte Variante
wird geprüft
Den beiden Vorentwürfen soll ein dritter hinzugefügt werden: eine Brücke mit einer Gesamtbreite von fünf Metern, einer Fahrbahn (3,50 Meter) und einem Gehweg (1,50 Meter).
Ein Vergleich der drei Varianten und Kosten soll dem Gemeinderat als neue Entscheidungsgrundlage schon in seiner kommenden Sitzung am Dienstag, 22. Juli, vorgelegt werden.