Brannenburg/Flintsbach – Niederschwellige und breitgefächerte Angebote: Mit dieser Strategie hat die Offene Jugendarbeit der Gemeinden Brannenburg und Flintsbach auch im vergangenen Jahr wieder einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Miteinander geleistet, wie Dipl.-Sozialpädagoge Andreas Wolf in der jüngsten Gemeinderatssitzung ausführlich erläuterte. An insgesamt 112 Öffnungstagen konnten 1608 Besuchende zwischen zehn und 27 Jahren im Jugendtreff an der Kirchenstraße gezählt werden. Bereits nach kurzer Zeit hat der im vergangenen Herbst initiierte Teenie-Treff für zehn- bis 14-jährige Jugendliche großen Anklang gefunden und erleichtert dadurch den regelmäßigen Generationenwechsel. Vorteile sieht Wolf mit der Öffnung bereits für Zehnjährige insbesondere in der Präventionsarbeit, die umso erfolgreicher sei, je früher damit begonnen werde. Leicht zugenommen haben die Hilfe-Gespräche, von denen im vergangenen Jahr 190 stattfanden. Ebenfalls weiter gestiegen ist die externe Nutzung der Jugendtreff-Ressourcen wie Personal, Ausrüstung oder Räume für zusätzliche Bereiche der Jugendarbeit.
Als „anstrengend, aber genial“ bezeichnete Wolf die Einführung eines Jugendrates, durch den die Jugendlichen partizipatorisch über Anträge rund um den Jugendtreff abstimmen.
„Bunt, altersgerecht und liebevoll“ wurden die zahlreichen Aktionen des Ferienprogramms gestaltet, dessen verantwortliche Organisation mittlerweile auch zum Aufgabengebiet der Offenen Jugendarbeit gehört. Insgesamt 109 Kurse mit 1263 Kursplätzen konnten im vergangenen Jahr für Kinder und Jugendliche aus den Gemeinden Brannenburg, Flintsbach und Nußdorf angeboten werden. Mit insgesamt 1826 Kursanmeldungen durch 477 Personen lag die Auslastung bei 83 Prozent.
Neben zehn Aktionen der Offenen Jugendarbeit beim Ferienprogramm gab es noch zahlreiche andere Projekte, Workshops und Veranstaltungen: eine Geburtstagswand, die Renovierung der alkoholfreien Cocktail-Bar, neue Routen an der Boulderwand im Freizeitgelände Waching sowie diverse Partys und kreative Angebote. Für das Jugendarbeits-Team standen zudem Fortbildungen und eine enge Zusammenarbeit und Vernetzung mit Gemeinde- und Landkreisinstitutionen auf dem Programm.
Trägerschaft
wechselt
Es sind einige Veränderungen vorgesehen: Zum einen wird die Trägerschaft vom Diakonieverein Brannenburg aufgrund dessen Auflösung an das Diakonische Werk Rosenheim wechseln. Darüber hinaus steht auch eine Konzepterweiterung durch Aufgaben der Gemeindejugendpflege an.
Dies bedeute aber keinen Bedarf an zusätzlichen Finanzmitteln, sondern ein flexibleres und breiteres Wirken, beispielsweise auch an Schulen oder in Vereinen, so Wolf: „Wir gehen dorthin, wo wir gebraucht werden.“ Der künftige Anspruch auf Ganztagsbetreuung wird zudem eine konzeptionelle Überarbeitung der bisherigen Angebotsschwerpunkte erfordern.