Verzweifelte Suche nach Teddybär Paul

von Redaktion

Teddybär Paul war am vergangenen Donnerstag mit seiner Besitzerin auf der Kampenwand unterwegs. Als sie wieder an der Bergbahnstation ankam, war Paul allerdings nicht mehr auffindbar. Deshalb bittet sie jetzt Wanderer um Mithilfe. Denn Paul ist nicht irgendein Bär.

Aschau – Paul war in seinem Leben schon viel unterwegs. Er wohnt eigentlich bei Renate in Recklinghausen, doch die nahm ihn am vergangenen Donnerstag mit in die Berge. Genauer gesagt auf die Kampenwand.

Paul ist ein kleiner Teddybär aus der Ukraine, der für seine Besitzerin eine große Bedeutung hat. Doch jetzt ist Paul verloren gegangen und Renate sucht verzweifelt nach ihm, wie eine Freundin erzählt. „Sie hat den Bären zwischen der Möslarnalm und der Bergbahnstation verloren“, sagt Diana Dörr. Sie lebt selbst in Bad Homburg und hat ihrer Freundin Renate den kleinen Bären geschenkt.

Hergestellt wurde Paul, der mit ganzem Namen Paul Kloss heißt, in Odessa, in der Ukraine. „Die Firma Philomena Kloss – deshalb auch der Nachname – fertigt die Bären selbst an und verkauft sie“, sagt Dörr. Mit dem Erlös werde ein Zentrum für vom Krieg traumatisierte Kinder unterstützt.

„Wir kaufen die Bären, gehen mit ihnen auf Reisen und sorgen nicht nur für finanzielle, sondern auch für emotionale Hilfe“, betont die Bad Homburgerin. Die Bären leben ihr zufolge auf der ganzen Welt verteilt, haben eigene InstagramAccounts. „Oft weiß man gar nicht, welcher Mensch dahintersteckt“, sagt sie. Ein Bär lebe beispielsweise in Hongkong. Ein anderer sei Pilot und habe mittlerweile sogar einen Anzug von der Fluggesellschaft erhalten.

Für die Menschen, die trotz Krieg noch in der Ukraine sind, seien diese Bären sehr wichtig. „Die Bären sind Botschafter, damit diese Menschen nicht vergessen werden. Auch wenn ihre Hoffnung langsam schwindet“, so Dörr. Dass der kleine Paul nun auf der Kampenwand verloren ging, macht ihr und ihrer Freundin Renate schwer zu schaffen. „Das ist nicht einfach nur ein Bär. Auch denen, die Paul erschaffen haben, blutet das Herz“, betont sie.

Ein wenig Hoffnung hat sie aber noch. „Vielleicht findet ihn ja ein Wanderer und Renate kann ihn abholen“, betont Dörr. Renate habe den Bären in die äußere Tasche an ihrem Rucksack gesteckt, sei dann von der Möslarnalm abgestiegen und mit der Bergbahn nach unten gefahren. „Entweder hat jemand in die Tasche gegriffen oder er ist herausgefallen“, sagt Dörr. Ihre Freundin mache sich große Vorwürfe. „Vielleicht hat ihn ein Kind gefunden, das ihn gerne behalten möchte“, meint Dörr. Das verstehe sie. Allerdings sei der Bär für Renate so wichtig, dass sie ihn unbedingt zurückbekommen möchte.

„Es gibt als Finderlohn einen Ersatzbären aus der Ukraine mit einer eigenen Geschichte“, betont die Bad Homburgerin. Die Kloss-Bären haben für ihre Menschen eine große Bedeutung. „Es bricht uns das Herz, dass Paul verloren gegangen ist“, betont Dörr. Deshalb bitten sie und Renate jeden, der auf der Kampenwand unterwegs ist, nach dem kleinen Paul Kloss Ausschau zu halten. „Wer ihn findet, kann sich auf Instagram bei @freya.kloss oder bei @paul_und_rita_kloss melden.“

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