Riedering – Im Ortsteil Schmidham fand jüngst eine feierliche Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des Kriegsendes statt. Die Zusammenkunft erinnerte an die Ereignisse der letzten Kriegstage im Mai 1945 und an die acht deutschen Soldaten, die in Schmidham unmittelbar vor Friedensbeginn ihr Leben verloren. Der Veteranen- und Reservistenverein Riedering-Neukirchen hatte eine solche Gedenkfeier zuletzt vor zehn Jahren ausgerichtet.
Nach einem festlichen Einzug zum Platz des Gedenksteins mit den Söllhubener Dorfmusikanten, den Ortsvereins-Fahnenabordnungen von Riedering und Neukirchen sowie Ehrengästen sprach Gemeindereferent Tobias Gaiser die Gebete. Er betonte: „Auch 80 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges müssen wir uns erinnern, dass es völlig sinnlos war, jungen Soldaten nur wegen eines fanatischen Befehls das Leben zu nehmen, als die amerikanischen Soldaten bis zu uns vorgerückt waren.“ Weiter führte Gaiser aus, dass die acht umgekommenen Soldaten stellvertretend für die mehr als 65 Millionen Toten eines grausamen Krieges stünden. „Das waren keine Helden, das waren Opfer, sie waren nicht nur Soldaten, sondern auch Familienangehörige“, sagte er. Zudem kritisierte Gaiser die Verharmlosung des Zweiten Weltkriegs als „Vogelschiss“ und beklagte, dass Geschichtsnegierung nicht nur in der Politik, sondern auch vor Ort zu beobachten sei.
Bürgermeister Christoph Vodermaier erinnerte an den historischen Bericht von Georg Fischer („Doffe Schorsch“) mit den Worten: „Werft die Waffen weg. Schaut, was ihr angerichtet habt.“ Er schilderte die damaligen Ereignisse als Folge von blindem Gehorsam, unreflektiertem Egoismus und menschenverachtendem Machtstreben.
Alfons Schuster, Vorsitzender des Veteranen- und Reservistenvereins, versprach bei der Niederlegung einer Blumenschale, das Gedenken weiter aufrecht zu erhalten und selbst im Kleinen einen Beitrag zum Frieden zu leisten. Abschließend brachten die Riederinger Böllerschützen lautstark zum Ausdruck, dass Frieden das höchste Gut für das Miteinander von Menschen ist.hö